Brand-Nagelberg

Freispruch für Pfarrer-Stalker

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Angeklagt wegen „Störung der Religionsausübung“ stand der Akademiker nun vor Gericht – und bekam gestern einen glatten Freispruch

War „er“ in der Messe, achteten Priester peinlich auf die genaue Abfolge liturgischer Feiern. Auch die üblichen kleinen Tratschereien in den Bänken verstummten prompt, erschien „er“ im Kirchentor. – „Er“ ist Akademiker, genauer noch Architekt, und heißt Ewald Z. Schon seit Dezember 2005 galt er in Kirchen als „ungern gesehener“ Gast.

Rechthaberei
Der Mittfünfziger soll in Kirchen und Kapellen von Reingers, Waldenstein, Gmünd, Litschau und beiden Kirchen seines Heimatortes Brand-Nagelberg die Gottesmänner immer wieder lautstark auf ihre Fehler im Gebet oder der Messe hingewiesen – quasi in ihrer Arbeit gestört, schlicht „dreingeredet“ – haben. Deshalb stand er gestern wegen „Störung der Religionsausübung“ vor dem Richter.

Kein Unfug
Aber: Die Klage hielt nicht – Freispruch. Der Richter erkannte „kein Unfugtreiben, keine Störung religiöser Handlungen“. Dabei soll Erzkatholik Ewald Z. physisch aktiv eine Messhelferin beim Kommunionausteilen behindert und einen Pfarrer an der Soutane „gezogen“ haben. Dem Juristen fehlten die „zwingenden Beweise“ dafür. Der Staatsanwalt sieht es etwas anders und überlegt einen Einspruch.(wef)

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