Massaker in Bosnien

16-facher Mord: Linzer vor Gericht

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Trotz heftiger Anklage sitzt 46-Jähriger nicht in Untersuchungshaft.

Ein aus Bosnien-Herzegowina stammender, 46-jähriger Oberösterreicher muss sich demnächst in Linz wegen 16-fachen Mordes, dreifachen Mordversuchs sowie Brandstiftung vor Gericht verantworten. Er soll während des jugoslawischen Bürgerkriegs an einem Überfall von Bosniaken auf das von Serben bewohnte Dorf Serdari beteiligt gewesen sein, so die Staatsanwaltschaft Linz.

Der Beschuldigte, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll mit einer militärischen Einheit am 17. September 1992 16 Zivilisten, darunter zwei Kinder, gezielt getötet haben. Drei weitere Opfer überlebten das Massaker knapp. Außerdem soll die Gruppe elf Häuser niedergebrannt haben.

Da der 46-Jährige, der bereits seit den 90er-Jahren in Österreich und heute im Bezirk Linz-Land lebt, mittlerweile österreichischer Staatsbürger ist, wurde er nicht ausgeliefert, sondern muss sich in Linz vor Gericht verantworten. 23 Zeugen sollen gehört werden. Dem Beschuldigten, der nicht geständig ist, drohen bis zu 20 Jahre Haft. Für lebenslange Haft sind die Taten bereits zu lange her.

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