Eifersucht als Motiv für Bluttat

Nach Messer-Mord in Marchtrenk: U-Haft verhängt

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Nach der tödlichen Messerattacke auf einen 40-jährigen Mann in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) am Freitag ist am Sonntag über den mutmaßlichen Täter die Untersuchungshaft verhängt worden.

"Es besteht Verdunkelungs-, Tatbegehungs-, Tatausführungs-und Fluchtgefahr", teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels, Silke Enzlmüller, der APA mit. Ermittelt werde nicht nur wegen des Verbrechens des Mordes, sondern auch wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung.

"Der Beschuldigte soll nach der Tat telefonisch seine Noch-Gattin mit dem Tod bedroht haben. Wenn er aus dem Gefängnis herausen sei, dann komme sie an die Reihe. Wir gehen davon aus, dass er vermutet hat, dass seine Frau mit dem Opfer ein Verhältnis hatte", sagte Enzlmüller. Die Polizei hatte bereits gestern darüber informiert, dass bei der Tat Eifersucht als Motiv eine Rolle gespielt haben dürfte.

Messer-Mord in Marchtrenk
© APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
× Messer-Mord in Marchtrenk

Gleichaltrigen Arbeitskollegen erstochen

Der Montenegriner soll kurz nach der Festnahme Polizisten gegenüber die Tat zugegeben haben, in seiner offiziellen Befragung durch das Landeskriminalamt und im Zuge der Verhängung der U-Haft wollte er jedoch keine Angaben machen. "Schriftlich liegt uns darum noch kein Geständnis vor", sagte die Staatsanwältin.

Messer-Mord in Marchtrenk
© APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
× Messer-Mord in Marchtrenk

Dem 40-Jährigen wird zu Last gelegt, am Freitag gegen 7.20 Uhr auf offener Straße einen gleichaltrigen Arbeitskollegen erstochen zu haben. Beide Männer waren gemeinsam mit einem 19-jährigen Serben am Weg zu einem Lagerplatz ihrer Firma, als sie vor dem Zufahrtstor ausstiegen und es plötzlich zur Tat kam. Laut Obduktionsbericht wurden dem Opfer fünf Stiche in den Bauchbereich versetzt. Der Bosnier überlebte den Angriff nicht und starb im Spital an den Folgen seiner Verletzungen.

Tatwaffe im Fluchtfahrzeug gefunden

Der mutmaßliche Täter ließ sich nach dem Angriff vom 19-Jährigen zunächst in ein Lokal in Traun fahren und setzte später seine Flucht per Auto allein fort. Im Zuge einer Alarmfahndung wurde der Wagen gut eineinhalb Stunden nach der Tat in der Nähe des Bindermichl-Tunnels in Linz gesichtet. Cobra-Beamte griffen zu und nahmen den Lenker fest. Die Tatwaffe fanden die Ermittler im Fluchtfahrzeug.

Der Montenegriner sitzt derzeit in der Justizanstalt Wels ein. Laut einen Bericht der "Kronen Zeitung" ist der Mann amtsbekannt. Er war offenbar erst im Februar wegen fortgesetzter Gewaltauswirkung gegen seine in Scheidung lebende Frau verurteilt worden. Er musste damals zehn Stunden hinter Gitter, wurde dann aber gegen gelindere Mittel wieder freigelassen.

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