Justizanstalt Wels

Mordverdächtiger erhängt sich in Zelle

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Der 30-jährige Türke hatte vor eineinhalb Monaten seine Frau ermordet.

Ein grausamer Mordfall erschütterte Mitte Januar Wels. Ein 30-jähriger Türke hatte seine Ex-Ehefrau mit einem Kabel erdrosselt, mehrmals auf sie eingestochen und dadurch getötet. Wenig später wurde er festgenommen. Zu einer Verurteilung wird es aber nicht mehr kommen. Denn der Verdächtige nahm sich in der Nacht auf Mittwoch in der Justizanstalt Wels das Leben.

Streit um Sorgerecht eskaliert
Kurz nach der Tat wurde der Mann auf der Autobahn zwischen Linz und Wels von der Polizei angehalten und wegen Drogenbeeinträchtigung in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass seine Ex-Frau tot in ihrer Wohnung lag.

Die Polizei bezeichnete den 30-Jährigen kurz nach der Einvernahme als "psychische Ausnahmeerscheinung". Er gestand den Mord an seiner 28-jährigen Ex-Ehefrau. Die Tat geschah vermutlich im Rahmen eines Streits. Es soll um das Sorgerecht des dreijährigen gemeinsamen Sohnes gegangen sein.

Anklage überhaupt möglich?
Nun wurde der Türke tot in seiner Zelle vorgefunden. Laut den Ermittlern hat er sich erhängt. Sie schlossen außerdem ein Fremdverschulden aus und gaben an, dass es sich definitiv um Selbstmord handele.

Sie bezweifelten auch, dass der Mann überhaupt wegen Mordes hätte angeklagt werden können. Denn die bisherigen psychiatrischen Untersuchungen hätten ergeben, dass er zum Zeitpunkt der Tat nicht zurechnungsfähig gewesen sei.

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