Fall der Woche

Rauchverbot: Türsteher schickt Gast ins Koma

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Drama um Steirer (29) nach Fausthieb oder Stoß von Security.

Heikle Ermittlungen verstören derzeit den Bezirk Murau und das bekannte Skigebiet Kreischberg, in dessen „Zielraum“ sich eine Location befindet, die täglich gut besucht, wenn nicht gar gestürmt wird. Nach genussvollem Essen (verspricht zumindest die Eigenwerbung) ist fast täglich Party und DJ-Musik angesagt und bestens besucht, Securitys sorgen dafür, dass erhitzte Gemüter sich wieder beruhigen bzw. erst gar nicht ins Lokal hereinkommen.

Da kommt dann das sogenannte Hausrecht ins Spiel, mit dem so manchem der Zutritt verwehrt wird. Mag sein, dass man dem Türsteher nicht zu Gesicht steht, dass man (oder Frau) Stress und Streit ausstrahlt, oder man ist wie vergangenen Samstagabend ein Raucher, der mit einer Zigarette im Mundwinkel hereinspaziert und dabei ganz auf das Rauchverbot pfeift oder es einfach vergessen hat. Der Security jedenfalls reagiert offenbar nicht deeskalierend – sondern ganz im Gegenteil.

Schwere Dauerfolgen für Opfer drohen

Wie berichtet, kam es daraufhin zum handfesten Streit zwischen dem jüngeren einheimischen Sicherheitsmann (25) und dem 29-jährigen Steirer Stefan M., einem Zimmerer und Fußballer, der an diesem Nachmittag mit seinen Freunden ein 
Kickerl gehabt hatte und danach mit ihnen zur bekannten Bar gefahren war.

Rauchverbot: Türsteher schickt Gast ins Koma

In diese Bar beim Skigebiet Kreischberg wollte der Einheimische mit einer Zigarette.

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Anfänglich kolportierte die Polizei, dass die Auseinandersetzung auf der Stiege zum Eingang eskaliert sei – doch laut Staatsanwaltschaft Leoben passierte das Unglück am Parkplatz; wobei nicht klar ist, ob der Security mit der Faust zuschlug oder den anderen so unglücklich stieß, dass der Kontrahent (ein als grundsympathischer beschriebener und beliebter Zeitgenosse) nach hinten mit dem Kopf auf den Beton fiel und sich dabei eine lebensbedrohliche Kopfverletzung zuzog.

Von einer Hirnblutung ist die Rede, und dass Stefan auf der Intensivstation im Krankenhaus im künstlichen Tiefschlaf liegt – stabil, aber ungewiss, mit welchen Folgen er davonkommen wird.

Ein Behördensprecherin erklärt gegenüber oe24, dass ein medizinischer Sachverständiger beigezogen wurde, der dabei helfen soll, herauszufinden, was wirklich passiert ist – und aufgrund welcher Tathandlung sich der Türsteher vor Gericht verantworten muss: Ermittelt wird der Staatsanwaltschaft zufolge wegen des Verdachts der Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen (§ 85 StGB, Abs 2), die mit einer Freiheitsstrafe von einem bis zu 10 Jahren bedroht ist. Für den Security gilt die Unschuldsvermutung, für das Opfer alles Mitgefühl.

Aktuelle News zu dem Fall: Eine Überwachungskamera hat alles gefilmt, die Justiz hat die „Beischaffung der Videoaufnahmen“ angeordnet.

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