20.000 Euro verprasst

Ina (15) raubt die eigene Oma aus

Teilen

Weil Ina noch so jung ist, kommt sie mit einer Anzeige davon.

Vor drei Jahren war die Welt noch in Ordnung: Da zupfte die jetzt 15-jährige Ina P. (Name v. d. Redaktion geändert) beim Salzburger Bauernherbst in Bad Vigaun noch unschuldig auf der Zither. Die Besucher waren von ihrem musikalischen Talent begeistert.

Mit einem ganz anderen „Talent“ beeindruckte das Mädchen jetzt die Salzburger Kriminalpolizei. Ermittler konnten dem Teenager nämlich nachweisen, zwei Mal in das Haus ihrer Großeltern im Tennengau eingebrochen zu sein.

Dabei soll Ina mit ihrem Freund (17) Schmuck und Bargeld im Wert von 20.000 Euro erbeutet haben. Nur zwei Wochen soll das diebische Duo mit Freunden gebraucht haben, um das Geld in Salzburg und Wien zu verprassen. Der Schmuck wurde zum Großteil versetzt, der Erlös wurde verschleudert.

Wilde Party
Zum ersten Mal waren Ina und ihr Freund am 24. November in das Haus im Tennengau eingestiegen, nahmen erst 75 Euro mit, kauften dafür Hochprozentiges und feierten dann eine Party mit ihrer Clique. Ein Onkel kam zufällig vorbei, verzichtete auf eine Anzeige, verscheuchte die Teenager aus dem Haus.

Die bestohlenen Großeltern: „Sie ist für uns gestorben“
Drei Tage später kam Ina aber wieder – die Großeltern waren immer noch auf Urlaub. Dieses Mal plünderte sie mit ihrem Freund den Tresor, machte fette Beute (9.500 Euro in bar, Schmuck und Goldbarren im Wert von 10.500 Euro). Die Polizei konnte den Großeltern nur wenig Schmuck zurückgeben. „Beide waren geständig“, so ein Beamter.

Die Familie ist erschüttert. Die bestohlenen Großeltern können nicht glauben, was aus der süßen, braven Ina geworden ist. „Sie ist für uns gestorben“, so Opa Georg zu ÖSTERREICH. Ina wurde auf freiem Fuß angezeigt. Das Jugendamt ist eingeschaltet.

Alarm: Straftäter werden immer jünger & brutaler

12,3 % der Jugendlichen sind kriminell – und das mit erschreckend brutalen Delikten.

Österreichs jüngster Handyräuber ist erst 13 (!) Jahre alt. Der „Baby-Kriminelle“ bedrohte vor zwei Wochen in der U-Bahn eine 12-Jährige und raubte ihr das Handy. Oder: Die Salzburger Angeklagte Kerstin B. (heute 21) begann mit 13 Jahren, mit Marihuana und Kokain zu dealen, und verdiente damit 140.000 Euro. Eine 16-jährige Rapid-Fußballhoffnung soll vermummt und mit einem Messer bewaffnet eine Kremser Tankstelle ausgeraubt haben.

Tatsache ist: Die Jugend-Straftäter werden immer jünger. 2010 wurden österreichweit 29.306 jugendliche Straftäter zwischen 14 und 18 Jahren ausgeforscht. Bei den (nicht strafmündigen) 10- bis 14-Jährigen lag die Zahl bei 5.736.

Oberösterreich Spitze
Das Bundesland mit der höchsten Jugendkriminalität ist Oberösterreich. 13,4 % der Straftäter waren demnach unter 18 Jahre alt. Damit liegt Oberösterreich über dem Durchschnitt (12,3 %). 899 der Verhafteten waren unter 14 Jahre alt, 114 sogar unter zehn.

M. Lassnig

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.