Zu betrunken

Verdacht gegen Tiroler Bauern nach Brand erhärtet

Teilen

Der Jungbauer war offenbar zu betrunken, um den Feuerlöscher in Betrieb zu nehmen. Dem Feuer war ein heftiger Streit vorhergegangen.

Nach dem spektakulären Großbrand eines Bauernhofes im Tiroler Bezirk Kitzbühel am vergangenen Wochenende haben sich die Verdachtsmomente gegen den Jungbauern erhärtet. Die Aussagen des Mannes haben spurenmäßig bestätigt. Dem Feuer war ein heftiger Streit mit der Mutter vorausgegangen. Drei Bewohner, darunter die Schwester des Verdächtigen, wurden verletzt.

Kinder aus dem Fenster geworfen
Der Brandausbruchsbereich befindet sich am Fuße der Treppe, die vom Parterre in den 1. Stock führt. Die Flammen breiteten sich über die Treppe und Hausgang über den Dachstuhl auf das ganze Gebäude aus. Der Hof wurde zur Gänze zerstört. Durch die Brandausbreitung und massive Rauchentwicklung war eine Fluchtmöglichkeit über die Treppe nicht mehr möglich. Die Schwester des Verdächtigen warf ihre beiden Kinder schließlich vom 1. Stock in den Tiefschnee. Während die beiden Kinder unverletzt blieben, erlitt die Frau bei dem Sprung schwere Verletzungen. Ihre Eltern wurden mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.

Feuer unabsichtlich entfacht
Hinweise auf eine technische Ursache seien nicht vorhanden. Der Verdächtige, der seit dem Wochenende in U-Haft sitzt, gab an, er habe mit seiner Mutter gestritten und randaliert. Dabei habe er mit Gegenständen um sich geworfen und unabsichtlich das Feuer entfacht, wobei ihm ein Glasbehältnis mit brennbarer Flüssigkeit zu Boden gefallen sei, dessen Inhalt sich nach seiner Vermutung an einer brennenden Zigarette entzündet habe.

Zu betrunken um zu helfen
Löschmaßnahmen seien ihm nicht möglich gewesen, da er den vorhandenen Feuerlöscher wegen seiner Alkoholisierung nicht habe in Betrieb nehmen können. Anschließend sei er in Panik geflüchtet, ohne seine Angehörigen zu warnen.

Die Brandermittler kündigten am Dienstag weitere Ermittlungen an. Außerdem seien Untersuchungen insbesondere zur angeblich brennbaren Flüssigkeit noch notwendig.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.