Todesdrama um 31-Jährige

Entsetzen über Horror-Gaffer aus U6

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Andrea M. (31) starb in der U-Bahn-Station: Ihr Todeskampf landete per Video im Internet.

Wien. Der Tod der jungen Slowakin Andrea M. in der U-Bahn-Station „Am Schöpfwerk“ in Meidling schockiert noch immer. Doch fast genauso grausam ist, was ein Augenzeuge des Todeskampfes getan hat. Er filmte den Moment, als die 31-Jährige zwischen die Waggons gesaugt und getötet wurde, zeigte später sogar den Leichnam des Opfers in Nahaufnahme: „Scheissseee – chillt, hab die Rettung schon gerufen“, kommentierte er die Horror-Aufnahmen. Er verbreitete das Material zunächst über Whats­App, später kursierte es überall im Netz. Wenigstens: Der Großteil der User verurteilte die Veröffentlichung der Schock-Videos, forderte rechtliche Konsequenzen für den Gaffer. Eine diesbezügliche Prüfung kündigte auch Sprecherin Lisa Schmid von den Wiener Linien in ­ÖSTERREICH an.

Keine unterlassene
 Hilfeleistung durch Zeuge

Mit einer Strafe wird der Zeuge für sein Fehlverhalten jedoch nicht rechnen müssen: „Es handelt sich nicht um unterlassene Hilfeleistung, da es nicht zumutbar gewesen wäre, weil sich der Handy-Filmer selbst gefährdet hätte“, sagt Polizeisprecher Daniel Fürst. Das Gaffen selbst kann nicht geahndet werden, weil Einsatzkräfte hierdurch nicht behindert wurden.
Wie berichtet, war Andrea M. an der falschen Station aus der U 6 ausgestiegen, wollte wieder in den Zug springen, rannte jedoch gegen die geschlossene Garnitur. Schließlich stürzte sie zwischen den 3. und 4. Waggon und wurde überrollt.
 

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