Bei einem Arbeitsunfall auf einem Fahrgeschäft im Wiener Wurstelprater verletzte sich ein Techniker so schwer, dass er aus eigener Kraft nicht mehr absteigen konnte. Seine Kollegen alarmierten die Feuerwehr, die den Verletzten sicherte und abseilte.
Wien. Die Berufsfeuerwehr hat Sonntagmittag in Wien-Leopoldstadt einen schwer verletzten Arbeiter vom sogenannten Prater Turm, dem mehr als 100 Meter hohen Kettenkarussell im Wurstelprater, geborgen. Der Wartungstechniker verletzte sich bei Routinearbeiten vor dem täglichen Betriebsbeginn so schwer, dass er in der Höhe von rund 20 Metern über dem Boden nicht weiterkam. Höhenretter der Feuerwehr sicherten ihn und seilten sich mit dem Mann ab, berichtete Pressesprecher Jürgen Figerl.
Die Einsatzkräfte wurden um 11.45 Uhr von Kollegen des Arbeiters alarmiert. Der Verletzte befand sich auf einem kleinen Podest und konnte aus eigener Kraft nicht mehr absteigen. Die Höhenretter stiegen zum Arbeiter auf und legten ihm ein sogenanntes Rettungstuch als Abseilhilfe an. Zeitgleich positionierten die Einsatzkräfte vorsorglich zwei Sprungkissen. "Eine Rettung über den inneren Bereich des Turms war aus Platzgründen nicht möglich", erläuterte Figerl in einer Aussendung. Der Drehleiterkorb der Feuerwehr diente beim Abseilen als Sicherungsfixpunkt.
Am Boden wurde der Arbeiter an die Wiener Berufsrettung übergeben. Deren Sprecherin Corina Had berichtete auf APA-Anfrage von schweren Bein- und Wirbelsäulenverletzungen bei dem rund 50-jährigen Mann. Unfallursache und -hergang waren laut Feuerwehr noch nicht bekannt. Weitere Personen oder Besucher seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen, wurde betont.
Daten zum Praterturm
Der Praterturm im Wiener Wurstelprater auf Parzelle 59a ist ein Fahrgeschäft vom Typ Starflyer. Er wurde am 1. Mai 2010 eröffnet. Mit 117 Meter Höhe war er seit seiner Errichtung bis zur Eröffnung des Eclipse im Gröna Lund Vergnügungspark in Schweden im Mai 2013 das welthöchste Kettenkarussell und ist noch heute das höchste Fahrgeschäft in Österreich.
Der Turm hat eine Masse von 200 Tonnen und ist in einem Plattenfundament verankert, das 16 m Durchmesser und zwei Meter Tiefe hat, und 720 Tonnen wiegt. Die Spitze des Turms bildet eine goldglänzende Zwiebelhaube, in der drei 2,7 m große Uhren eingebaut sind. Des Weiteren befinden sich in der Turmspitze 1.200 LEDs für die nächtliche Beleuchtung.