Nach 18 Jahren

Caritas-Präsident Küberl tritt zurück

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Er bleibt allerdings Landesdirektor der Caritas und ORF-Stiftungsrat.

Der Präsident von Caritas Österreich, Franz Küberl, scheidet Mitte November von der Spitze der kirchlichen Hilfsorganisation, er bleibt jedoch Caritas-Direktor in der Steiermark und ORF-Stiftungsrat. Es sollen neue Akzente ins Spiel kommen, so der 60-Jährige in einem Interview im ORF-Morgenjournal am Mittwoch.

"Ich gebe Teile nach 18 Jahren ab - neue Ämter, neue Personen", sagte Küberl. Mit dem neuen Papst habe das nichts zu tun, sagte Küberl auf Befragen, im Gegenteil, der Kampf gegen Armut sei ja eines von seinen Zielen. "Armut ist ja leider immer unter uns und die Politik hat Angst vor der Armut, deshalb wird sie auch nicht bekämpft". Er hoffe, dass sich die neue Regierung dem Kampf gegen die Armut nicht verschließe - dies sei ja nichts, was in eine paar Jahren erledigt werden könne.

Dass es in seiner Tätigkeit auch zu Kritik an der Caritas gekommen sei, stellte Küberl in dem Gespräch nicht in Abrede: "Als Caritas kann man nicht darauf achten, ob jemand etwas gefällt. Wenn jemand in einer misslichen Situation ist, muss man ihn unterstützen. Gefallen werden wir erst im Himmel", so Küberl in Anspielung etwa auf die Unterstützung für die Flüchtlinge, die die Wiener Votivkirche besetzt hatten.

Als Stiftungsrat wünsche er sich u.a. von der neuen Regierung, dass dem ORF jene 58 Millionen Euro aus der Gebührenbefreiung refundiert werden.

Küberl wurde am 22. April 1953 in Graz geboren. Nach Schule und dem Beginn in der Katholischen Jugend bzw. Arbeiterjugend wurde er 1986 Generalsekretär der Katholischen Aktion Steiermark, dann 1994 steirischer Caritas-Direktor. Im Dezember 1995 folgte er Helmut Schüller als Präsident der Caritas Österreich, als erster Nicht-Geistlicher in dieser Funktion. Im Jänner 2003 erlitt Küberl in einem Hotelzimmer in Freising eine Gehirnblutung und war gestürzt. Er wurde jedoch rechtzeitig gefunden worden und erholte sich nach einer Operation in der Folge wieder.

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