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Wieder Ermittlungen gegen Ex-FPÖ-Chef

Neue Korruptionsvorwürfe gegen Strache

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Und wieder geht es um Ibiza. Dieses Mal aber um einen Flug auf die Baleareninsel, sowie ein Angebot nach Korfu. Gab es dafür etwa eine Gegenleistung oder war es ein reiner Freundschaftsdienst?

Es sollen Zufallsfunde auf dem Handy des ehemailigen Vizekanzlers und FPÖ-Chefs sein. Und ausgerechnet die könnten Heinz-Christian Strache nun ordentlich in die Ecke drängen. Denn ein Jahr nach dem spektakulären Ibiza-Skandal gibt es neue Korruptionsvorwürfe gegen ihn und Walter Grubmüller, der Betreiber einer Wiener Privatklinik. Das berichtet "Die Presse" online.

Denn seit Jahren versuchte Grubmüller mit seiner Klinik in den "Privatkankenanstalten-Finanzierungsfonds" (PRIKRAF) zu kommen. Das ist ein Fonds zur Finanzierung bettenführender privater Krankenanstalten in Österreich aus öffentlichen Mitteln. Doch bis zu den Koalitionsberhandlungen 2017 war er damit immer gescheitert. Zu dieser Zeit - so sollen es Chatverläufe beweisen - fragte Strache Grubmüller welche Gesetzesänderung er denn brauchen würde. Just klappte es und seine Klinik wurde 2018 in die Liste augenommen.

Nur kurz vor der Finalisierung soll Strache an Grubmüller geschrieben haben. "Und wenn es kommt, dann freut ihr euch über die Lösung die da über H. (Anm.: großer Betreiber von Privatkliniken) gelungen ist", wird Strache in dem Bericht zitiert.

Grubmüller selbst zeigte sich anschließend dankbar und lud Strache und Ehefrau Philippa mit dem Privatjet auf die griechische Insel Korfu ein. Zudem soll noch ein Flug nach Ibiza Thema gewesen sein. Als Strache eine Rechnung verlangte, soll Grubmüllers Antwort wie folgt gelauten haben: "Bitte ignoriere die Rechnung (...) und ruf mich bitte an." Anschließend soll eine Summe von 11.000 Euro genannt worden sein. Damit war es das aber noch nicht. Wenig später fragt Grubmüller um das Spendenkonto für die EU-Wahl. Nicht das erste Mal, dass er die FPÖ unterstützt. Schon im Wahlkampf 2017 hatte er 10.000 Euro an die Parzei gespendet.

Dass allerdings nicht nur Geld in die Parteikasse geflossen sein soll, sondern auch in Straches private Taschen, darüber munkelten einige seiner Ex-Parteifreunde, unter anderem Johann Gudenus, Harald Vilimsky u.a. in einem Chat im Sommer 2019. Dies rief nun die Wirtschafts- Und Korruptionsstaatsanwaltschaft wach. Sie nahmen in der Causa die Ermittlngen auf.

Straches Anwalt weist die Vorwürfe gegenüber dem Blatt entschieden zurück. Er sei nie auf Korfu gewesen und den Flug nach Ibiza habe er nachweislich selbst bezahlt, heißt es. Auch Grubmüller kontert. Da er seit den 90er-Jahren mit Strache befreundet sei, sei das Angebot nach Korfu zu fliegen auch nur ein rein freundschaftliches gewesen. Dass Geld an Strache privat geflossen sei, bestreitet er, auch an keinen Verein habe er gespendet. Lediglich die bereits gemeldeten 10.000 Euro 2017 habe er damals an die FPÖ überwiesen.

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