Helwig Aubauer gilt als Favorit für den Posten des Arbeitsministers.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stellt heute, Sonntag, um 13 Uhr die Nachfolge für die zurückgetretene Arbeitsministerin Christine Aschbacher vor
Dieser 'Hardliner' soll Aschbacher folgen
Helwig Aubauer hat eine lange Politkarriere hinter sich: Über die Wirtschaftskammer kam der studierte Jurist aus Wien in die Kabinette der VP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und Reinhold Mitterlehner – 2011 hat sich Aubauer freilich vom Kurz-Vorgänger abgenabelt.
Er wurde der „Mr. Sozialpolitik“ der Industriellenvereinigung – der 45-Jährige übernahm den Bereich Arbeit und Soziales. Hinter den Kulissen galt er als Mastermind der türkis-blauen Kassenreform – und als Hardliner in Sachen Zurückdrängung der Arbeitnehmervertreter aus den Entscheidungsgremien.
Expertenlösung Kopf
Sollte es zu harten Widerstand gegen Aubauer geben, wäre AMS-Chef Johannes Kopf für Kurz eine Expertenlösung.
Aschbacher erklärt Rücktritt: "Anfeindungen richten sich gegen meine Kinder"
Der Rücktritt von Christine Aschbacher verlief unterdessen verhältnismäßig ruhig. In einer schriftlichen, persönlichen Erklärung, die sie an Medien und Nachrichtenagenturen schickte, nahm sie Stellung zu den Vorwürfen und nannte die Gründe für ihren raschen Rücktritt:
- Verteidigung: "Alle jetzt erhobenen Vorwürfe, ich hätte die Arbeit während meiner Amtszeit als Ministerin verfasst und ich hätte vorsätzlich plagiiert, sind Unterstellungen und weise ich zurück."
- Enttäuschung: "Meine Familie und ich erleben aber, dass die Medien und die politischen Mitstreiter mir dieses faire Verfahren der Überprüfung nicht zugestehen und mich medial in unvorstellbarer Weise vorverurteilen."
- Angriffe auf Kinder: "Die Anfeindungen, die politische Aufgeregtheit und die Untergriffe entladen sich leider nicht nur auf mich, sondern auch auf meine Kinder, und das mit unerträglicher Wucht. Das kann ich zum Schutz meiner Familie nicht weiter zulassen. Aus diesem Grund lege ich mein Amt zurück. Darüber habe ich heute Bundeskanzler Sebastian Kurz in einem persönlichen Gespräch informiert."