Schalli zur FPÖ

Kärnten: Sex-Affäre entzweit Team Stronach

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Damit verliert das Team Stronach den Klubstatus im Kärntner Landtag.

Der Kärntner Landtagsabgeordnete Siegfried Schalli, der Mittwochvormittag aus dem Landtagsklub des Team Stronach ausgetreten und postwendend aus der Partei ausgeschlossen worden ist, hat am Nachmittag seinen Wechsel in den Klub der FPÖ bekannt gegeben. Zum einen habe er viel Übereinstimmung mit den Positionen der Freiheitlichen gefunden, zum anderen "ist das Leben als wilder Abgeordneter im Landtag nicht leicht", begründete Schalli bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FPÖ-Parteichef Christian Ragger und FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz seinen Schritt.

Schalli erklärte, Köfer habe ihm bei einer Klubsitzung vor zwei Tagen eine rund 18 Jahre zurückliegende Verurteilung vorgehalten. "Da wurde von schwerem Betrug geredet, was überhaupt nicht den Tatsachen entspricht", so Schalli. Es habe sich damals vielmehr um eine arbeitsrechtliche Causa gehandelt, zudem sei die Sache längst verjährt und dürfe ihm daher auch nicht vorgeworfen werden. In diesem Zusammenhang werde er auch rechtliche Schritte gegen Köfer ergreifen.

Sex-Affäre
Der zweite Grund sei ein privater: "Herr Köfer hat im Sommer ein Verhältnis mit meiner Frau angefangen." Er, Schalli, habe von seiner Tochter den Schriftverkehr zwischen seiner Frau und Köfer ausgehändigt bekommen. Der Abgeordnete wirft Köfer zudem vor, mit dem Landesrats-Dienstwagen in seiner Dienstzeit zu einem Schäferstündchen nach Villach gefahren zu sein. Köfer erklärte auf Anfrage, er bestreite diesen Vorwurf. Er sei an dem besagten Tag bei einem Termin gewesen, was sowohl sein persönlicher Referent als auch sein Büroleiter bestätigen könnten. "Ich werde diesen Herrn klagen, ich lasse mir das nicht gefallen."

Köfer legte  gegenüber ÖSTERREICH: nach "Es gab zu keiner Zeit ein Verhältnis mit Frau Schalli. Sie kann das auch bestätigen".

Team Stronach verliert Klubstatus
Schalli bleibt als Abgeordneter im Landtag, er will auch seine Funktionen in den diversen Ausschüssen weiterhin wahrnehmen. Das Team Stronach verliert durch den Austritt den Klubstatus im Landtag und viel Geld. Bei der Klubförderung sind es rund 76.000 Euro, bei der Parteienförderung etwa 200.000 Euro pro Jahr.

Team-Stronach-Parteichefin Krainer warf Schalli ihrerseits vor, "gegenüber der Bundes- und auch gegenüber der Landespartei schwerwiegende Angelegenheiten aus der Vergangenheit konsequent verheimlicht" zu haben. Zudem habe er in den vergangenen Wochen parteiintern "systematisch Intrigen gesponnen". Auch Köfer warf Schalli vor, dieser hätte versucht, die Partei zu spalten und habe Lügen verbreitet.

Schalli war nach der Nationalratswahl von Frank Stronach zum Kärntner Parteiobmann ernannt worden und hatte Köfer damit abgelöst. Nach Abspaltungsdrohungen der Kärntner wurde schließlich als Kompromiss Krainer zur Parteichefin gemacht.

Zu Mittag wurde dann kurzfristig zu einer Pressekonferenz für den frühen Nachmittag geladen - der Kärntner FPÖ-Chef Christian Ragger, FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz und Schalli wollen über "Personelles" informieren.

Schalli war Kurz-Zeit-Chef von Stronach in Kärnten, ehe er von Andrea Krainer abgelöst wurde. An ihren Namen konnte sich Stronach übrigens nicht mehr erinnern, als er in der ORF-Pressestunde am vergangenen Sonntag war. Sehen Sie hier das Video:


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