Bisher 300.000 Euro

Verkauf der Schrottpanzer bringt lächerlich wenig

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Die Jaguars waren um fast 75 Mio. Euro angeschafft worden. Die Verwertung bringt der Republik einen Bruchteil des Werts.

Die Jagdpanzer "Jaguar" bleiben für das Bundesheer ein Verlustgeschäft. Der Verkauf des schon bei seiner Anschaffung umstrittenen 74,9 Mio. Euro teuren Systems hat dem Heer bisher nur 300.000 Euro gebracht, weitere rund 2,3 Mio. Euro sind noch zu erwarten.

Munition 10x so teuer wie Panzer
Der Rechnungshof hatte schon die Beschaffung der Panzer, die Teil des umstrittenen 500 Millionen Euro schweren "Mech"-Pakets von Ex-ÖVP-Verteidigungsminister Werner Fasslabend waren, verrissen. Für den RH hatte das Waffensystem "nur geringen Nutzen", aber einen Verlust von 40,3 Millionen Euro "allein für die Munition" gebracht. Das System hat bis Ende 2004 insgesamt 74,9 Millionen Euro gekostet, wobei für Munition mehr als das Zehnfache des reinen Fahrzeugpreises (4,98 Mio. Euro) bezahlt wurde.

Jaguars kaum genutzt
Versäumnisse stellt der Rechnungshof auch bei der Bereitstellung der Geräte für den Gebrauch fest. Acht Jahre nach Beschaffungsbeginn waren erst 55 Prozent der Panzer im Einsatz, der Rest stand jahrelang im Freien und rostete vor sich hin.

Aus der Verwertung des Systems wurden bisher 334.000 Euro durch den Verkauf von Ersatzteilen erzielt, die Verschrottung der Panzer soll weitere 320.000 Euro und der Verkauf von Munition (Lenkflugkörper) rund zwei Mio. Euro bringen. Der RH hatte dem Verteidigungsministerium zur Verwertung geraten.

Panzerabwehrbataillon aufgelöst
Vollständig umgesetzt wurde die Empfehlung, über die künftigen Aufgaben des Panzerabwehrbataillons 1 im Fall der Auflassung des Jaguar-Systems zu entscheiden. Das Bataillon wurde aufgelöst, die betroffenen Bediensteten bei anderen Dienststellen oder auf kurzfristig freiwerdenden Arbeitsplätzen eingesetzt.

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