Italien

7 Illegale kamen in Flammenhölle zu Tode

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Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

Am Wochenende sind bei einem Brand in einer toskanischen Textilfabrik sieben Chinesen getötet und drei schwer verletzt worden. Bei den Opfern handelt es sich um illegale Migranten, so die Polizei. Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung sind eingeleitet, eine Zigarette oder ein defekter Ofen kommen als Ursache in Frage. In der Fabrik dürften jegliche Sicherheitsvorkehrungen gefehlt haben.

Opfer starben im Schlaf
Das Feuer konnte sich wegen der entflammbaren Stoffe in der Fabrik schnell ausbreiteten. Das Dach des Gebäudes in der Stadt Prato bei Florenz, in dem hauptsächlich Kleidung hergestellt wurde, stürzte teilweise ein. Die Opfer wurden von dem Feuer in ärmlichen Behausungen oberhalb eines Verkaufsraums überrascht, die meisten vermutlich im Schlaf.

Mindestens 7 Tote bei Brand in Textilfabrik

Ein Mann starb, als er verzweifelt am Gitter eines Fensters der Fabrik rüttelte. Die Arbeiter wohnten laut Medienberichten vermutlich illegal in der Fabrik, die chinesischen Geschäftsleuten gehört.

In der Gegend zwischen Florenz und Prato, wegen der Kleider- und Lederwarenproduktion international bekannt, leben und arbeiten seit Jahren tausende Chinesen in sklavenähnlichen Verhältnissen. In Prato gibt es eine starke Konzentration von Textilfabriken unter chinesischer Kontrolle. In der Stadt hat sich in ein Zentrum chinesischer Billig-Textilfabriken entwickelt.

Der Präsident der Region Toskana, Enrico Rossi, rief die Behörden und die Regierung zu einem geschlossenen Einsatz gegen Schwarzarbeit und Sklaverei in der Industrie auf. "Wir dürfen nicht zulassen, dass in der Toskana Menschen als Sklaven ausgebeutet werden", sagte Rossi.

"Diese Tragödie erinnert uns daran, dass die Produkte aus den chinesischen Fabriken in unserem Land so günstig sind, weil bei ihrer Produktion nicht nur bei der Qualität gespart wird, sondern auch bei der Menschenwürde der Arbeiter", betonte die Parlamentarierin der Oppositionspartei Forza Italia, Deborah Bergamini. Gewerkschafter in Prato meinten, man hätte mit einer derartigen Tragödie schon gerechnet. Sie bemängelten unzureichende Kontrollen.

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