Türkei

Anti-ISIS-Aktivist enthauptet gefunden

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In der südtürkischen Stadt Sanliurfa wurden zwei Leichen gefunden.

In der südtürkischen Stadt Sanliurfa sind die enthaupteten Leichen eines syrischen Anti-IS-Aktivisten und seines Freundes gefunden worden. Ibrahim Abdul Kader und sein Freund Fares Hamadi seien am Freitag enthauptet in Hamadis Haus entdeckt worden, teilte der Gründer der Gruppe "Raqa Is Being Slaughtered Silently" (Raka wird lautlos abgeschlachtet), Abu Mohammed, auf der Facebook mit.

Die Aktivisten, welche Gräueltaten in syrischen Gebieten unter Kontrolle der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) dokumentieren, machten die Extremisten für die Morde verantwortlich. Abu Mohammed zufolge stammten die beiden Toten aus dem syrischen Raqa. Die Stadt gilt de facto als Hauptstadt des IS in Syrien. Der 20-jährige Abdul Kader war vor etwas mehr als einem Jahr in die Türkei geflüchtet.

In der Vergangenheit wurden bereits Mitglieder der Aktivistengruppe in Syrien getötet. Abu Mohammed teilte mit, es sei das erste Mal, dass nun ein Mitglied außerhalb des Landes getötet worden sei. Die türkische Nachrichtenagentur Dogan berichtete am Freitag unterdessen von zwei syrischen Journalisten, die in Sanliurfa enthauptet worden seien. Sieben Syrer wurden demnach von der Polizei festgenommen.

Sanliurfa liegt 55 Kilometer von der Grenze zwischen der Türkei und der syrischen Provinz Raqa entfernt. Der Türkei war über lange Zeit vorgeworfen worden, IS-Kämpfern erlaubt zu haben, die 911 Kilometer lange Grenze zwischen beiden Ländern zu überqueren. Zuletzt gab es mehrere Bombenanschläge in der Südtürkei, für die der IS verantwortlich gemacht wurde. Die Extremisten bekannten sich jedoch nie dazu.

 

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