Saddam Hussein

Die Prozesse gegen Saddam Hussein

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Gegen den irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein sind mehrere Prozesse im Gange. Der zweite befasst sich mit dem Völkermord an zehntausenden Kurden.

Das Massaker von Dujail
Saddam Hussein und sieben Exponenten seines Baath-Regimes standen seit Oktober 2005 unter der Anklage, 1982 in einem Racheakt in dem Dorf Dujail 148 Schiiten getötet zu haben. In dem Ort war zuvor ein Anschlag auf den Präsidentenkonvoi verübt worden. Der Anklage zufolge wurden Hunderte Frauen und Kinder aus dem Ort jahrelang in Internierungslagern in der Wüste festgehalten. Die Regierung zerstörte die Palmenhaine des Dorfes und damit die örtliche Wirtschaft. So verloren die Einwohner ihren Lebensunterhalt.

Völkermord an Kurden
1987 und 1988 hatte die irakische Armee die Kontrolle über die kurdischen Gebiete im Norden zurückerobert. In der Offensive "Anfal" wurden ganze Dörfer ausgelöscht, Bauernhöfe zerstört und die Bewohner unter Zwang umgesiedelt. Kurdischen Angaben zufolge wurden Hunderttausende Menschen vertrieben und Zehntausende getötet. Diese Verbrechen stehen im Zentrum des zweiten Verfahrens gegen Saddam Hussein, das im August begann.

Eine der berüchtigtsten Aktionen war der Angriff mit Nervengas auf das kurdische Dorf Halabja. 5000 Menschen wurden innerhalb weniger Stunden getötet. Saddams Cousin, General Ali Hassan al-Majid, "Chemie-Ali" genannt, wird für die schlimmsten Gräueltaten verantwortlich gemacht und sitzt mit Saddam Hussein auf der Anklagebank. Er sagte, die Bewohner von Halabja seien dafür bestraft worden, dass sie das Eindringen iranischer Kräfte in dem damaligen Krieg mit dem Nachbarland nicht verhindert hätten.

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