Türkei

Erdogan will Kinderschänder kastrieren

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Derzeit wird eine Wiedereinführung der chemischen Kastration geprüft.

Schon seit längerem spricht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan darüber Kinderschänder kastrieren zu lassen. Nun ist die Debatte um die Wiedereinführung der chemischen Kastration in der Türkei wieder aufgekeimt.

Wie der Justizminister Abdülhamit Gül am Dienstag erklärte, sollen nun Gerichte darüber entscheiden, wann und für wie lange eine solche Maßnahme verhängt werden soll, um den Sexualtrieb der Verurteilten zu mindern.

Neuer Stein des Anstoßes war ein Missbrauchsfall, der zuletzt das ganze Land erschütterte. Ein 20-Jähriger soll auf einer Hochzeit ein vierjähriges Kind missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft fordert eine 66-jährige Haftstrafe für den Mann.

Zuletzt wurde 2016 der Versuch unternommen, ein Gesetz zur chemischen Kastration durchzubringen. Damals wurde dies vom Staatsrat allerdings gestoppt. Es sei zu vage formuliert gewesen. Viele Organisationen kritisieren das Vorhaben. Kastration sei gegen die Menschenrechte. Stattdessen fordern sie viel höhere Strafen bei Kindesmissbrauch. 

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