USA

Ferguson: Polizei nimmt Reporter fest

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Krawalle, Schüsse und Molotowcocktails in US-Kleinstadt.

In der US-Kleinstadt Ferguson im Staat Missouri ist es in der Nacht auf Dienstag vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Nachdem einige Protestierende mit Glas- und Plastikflaschen warfen und versuchten, eine Straße zu blockieren, setzte die Polizei nach Angaben des US-Senders CNN Tränengas ein. Augenzeugen berichteten auch von Schüssen.

Video der Krawalle in Ferguson:


Angeblich sollen Demonstranten auch wieder Molotowcocktails eingesetzt haben. Die Lage in der Stadt unweit der Metropole St Louis war zuvor als ruhig, aber sehr angespannt beschrieben worden. Seit den tödlichen Schüssen eines weißen Polizisten auf einen unbewaffneten schwarzen Teenager vor zehn Tagen ist es in Ferguson immer wieder zu Protesten und Unruhen gekommen.

Journalisten verhaftet
Bei ihrer Berichterstattung über die anhaltenden Proteste sind zwei deutsche Journalisten von der Polizei vorübergehend festgenommen worden. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" wurden Ansgar Graw und Frank Herrmann am Montag in Handschellen abgeführt und ins Gefängnis gebracht.

Drei Stunden später wurden sie freigelassen. Graw schreibt für die "Welt"-Gruppe, Herrmann für eine Reihe von Regionalzeitungen. Hintergrund der Festnahme soll laut dem "Welt"-Bericht eine Aufforderung der Polizei gewesen sein, auf einer fast menschenleeren Straße nicht stehen zu bleiben.

Beide Reporter versicherten, der Aufforderung gefolgt zu sein. Die Vorwürfe seien "völlig absurd", hätten Journalisten einschüchtern und von ihrer Arbeit abhalten sollen, sagte Hermann. Die Polizei habe die Berichterstattung verhindern wollen, sagte Graw, und sprach von einer "eklatanten Verletzung der Pressefreiheit". Die Polizei in Ferguson war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Das Vorgehen der Polizei gegen Journalisten war in den vergangenen Tagen kritisiert worden. Zwei Reporter waren etwa in einem Fast-Food-Restaurant festgenommen worden, darunter ein Journalist der "Washington Post". Ein Kamerateam soll von der Arbeit abgehalten worden sein.
 

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