Knalleffekt

Führender Republikaner Boehner zurückgetreten

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Nach Druck vom rechten Lager trat Sprecher des Hauses zurück.

Der führende US-Republikaner John Boehner tritt nach starkem Druck vom rechten Flügel seiner Partei zurück. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses in Washington werde Ende Oktober seinen Sitz aufgeben und nicht wieder zur Wahl antreten, berichteten US-Medien am Freitag.

   Boehner war parteiintern umstritten und wurde zuletzt wegen seiner Position in einem laufenden Haushaltsstreit vor allem vom konservativen Flügel der Republikaner angegriffen. Rechte Stimmen verlangten von dem Führer seiner Partei im Repräsentantenhaus, er müsse den Mittelentzug für die Familienberatungsstelle Planned Parenthood durchsetzen. Boehner wolle nicht zum Problem werden, wurden Abgeordnete seiner Partei zitiert. Der 65-Jährige hatte seinen Posten seit 2011 inne.

Die Republikaner verfügen im Repräsentantenhaus sowie im Senat, den beiden Kammern des US-Kongresses, über eine Mehrheit. Mit zahlreichen Initiativen machten sie Präsident Barack Obama von der Demokratischen Partei in den vergangenen Monaten das Regieren schwer. Vertreter des erzkonservativen Flügels der Republikaner kritisierten Boehners Kurs hingegen noch als zu kompromissbereit. Sein Abgang dürfte ein intensives Gerangel um die Nachfolge auslösen.

McCarthy als Nachfolger
Nachfolger von Boehner könnte nun der Abgeordnete Kevin McCarthy aus Kalifornien werden, der bisher die Nummer zwei im Repräsentantenhaus war, sagte der republikanische Abgeordnete Kevin King vor Journalisten.

 Boehners politische Karriere begann in den 1980er Jahren im Abgeordnetenhaus seines Heimatstaats Ohio, Ende 1990 wurde er erstmals in den Kongress in Washington gewählt. Ab dem Jahr 2006 leitete er die republikanische Fraktion im Repräsentantenhaus und führte seine Partei bei den Kongresswahlen im November 2010 zu einem triumphalen Sieg. Die Republikaner übernahmen damals die Macht im Repräsentantenhaus, im Jänner 2011 wurde Boehner als "Speaker" bestimmt

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