Deutschland

Hamburg: Trauerfeier für getöteten IS-Anhänger

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Heftige Diskussionen um Andacht für 2015 in Syrien getöteten Konvertiten.

Mit einer christlich-muslimischen Trauerfeier soll an diesem Freitag in einer evangelischen Kirche in Hamburg eines 17-Jährigen gedacht werden, der sich der Terrormiliz IS angeschlossen hat und im Kampfgebiet ums Leben gekommen ist. Dieses Vorhaben des Pastors Sieghard Wilm sorgte bereits im Vorfeld für heftige Diskussionen im Netz.

"Ich bin schon öfter kritisch angegangen worden, wie ein Pastor eine Trauerfeier für einen Terroristen machen könne", sagte Wilm der Deutschen Presse-Agentur. Er habe aber auch Zuspruch erhalten.

Radikalisierung
Der in Kamerun geborene Florent, in der salafistischen Szene "Bilal" genannt, kam als Kleinkind nach Deutschland. Er stammte nach Angaben des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz aus einer christlichen Familie, konvertierte aber mit 14 Jahren zum Islam und radikalisierte sich.

Im Frühjahr 2015 reiste er nach Syrien, wo er im vergangenen Juli unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Bis heute wurde seine Leiche nicht gefunden. Nach Angaben des Verfassungsschutzes mutmaßt ein Teil der salafistischen Szene, dass der IS selbst "Bilal" umbrachte.

Warnung
Demnach hatte Florent kurz vor seinem Tod noch seine Glaubensbrüder davor gewarnt, für den IS in den Krieg zu ziehen. "Die schicken die Brüder einfach in den Tod", sagte der 17-Jährige in einer Audiobotschaft.

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