Flüchtlingsdrama

Lampedusa: Weitere 83 Leichen geborgen

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Damit stieg die provisorische Bilanz des Unglücks auf 194 Todesopfer.

Drei Tage nach der Flüchtlingskatastrophe vor der italienischen Insel Lampedusa haben Taucher Dutzende weitere Tote geborgen. Wie die Küstenwache mitteilte, wurden am Sonntag die Leichen von 83 ertrunkenen afrikanischen Bootsflüchtlingen an die Wasseroberfläche gebracht. Damit wurden nach Behördenangaben bisher 194 Menschen tot geborgen. Mehr als 100 werden weiter vermisst. Hoher Seegang und starker Wind behinderten die Arbeit der rund 40 Bergungstaucher. Das Schiffswrack befindet sich in über 40 Metern Tiefe.

Am Donnerstag war ein Boot mit 500 Flüchtlingen aus Eritrea und Somalia vor der sizilianischen Küste gesunken. 155 Afrikaner konnten gerettet werden. Die Überlebenden müssen mit Strafanzeigen und einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro rechnen. Die Flüchtlinge berichteten Parlamentsabgeordneten am Samstag, sie hätten an ihre Schlepper Tausende Dollar für die Reise durch die Sahara und über das Mittelmeer bezahlt. Unter dem Eindruck der Katastrophe hat Italien die Europäische Union um mehr Hilfe gebeten. In Deutschland entbrannte eine Diskussion über eine neue EU-Flüchtlingspolitik.

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