Reisegruppe überfallen

Äthiopien: Top-Banker erschossen

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5 Touristen tot – 4 verschleppt
  - Ehefrau hatte Vorahnung.

Mittwochvormittag wurde es zur traurigen Gewissheit. Das Außenministerium bestätigte den ÖSTERREICH-Bericht von gestern: Bei einem Überfall durch Terroristen im Nordosten Äthiopiens wurde der Leondinger Top-Banker Gerhard H. (56) erschossen. Wie – das ist nach wie vor rätselhaft.

Fakt ist: Gerhard H. wurde seine Leidenschaft zum Verhängnis. Der Hobbyfotograf wollte diese Reise unbedingt antreten. Obwohl es sich bei der Grenzregion zu Eritrea um militärisches Sperrgebiet handelt, obwohl das Außenamt vor Besuchen warnt, obwohl seine Frau Anneliese nicht wollte, dass er fährt: „Ich hatte von Anfang an so ein ungutes Gefühl“, sagte sie zu ÖSTERREICH. Eine Vorahnung.

Mittwoch früh hoffte die Mutter zweier erwachsener Kinder noch: „Ich warte stündlich auf eine Nachricht von Gerhard.“ Schon Tage hatte sie nichts mehr von ihrem Mann gehört.

Rätsel um zweiten Österreicher. Gerhard H. hatte die Rundreise als einer von 22 Teilnehmern beim Dresdner Anbieter Diamir gebucht. Der 16-Tage-Trip durch die Wüste Danakil zum aktiven Vulkan Erta Ale kostete knapp 3.000 Euro, startete am 7. Jänner. Kommenden Sonntag wollte der Banker zurück sein.

In der Danakil-Senke nahe der eritreischen Grenze kam es in der Nacht auf Dienstag zum Angriff durch die Terror-Bande. Dabei starben neben dem Oberösterreicher zwei Deutsche und zwei Ungarn. Zwei weitere Deutsche und zwei einheimische Reisebegleiter wurden verschleppt. Die Unverletzten (darunter eventuell ein weiterer Österreicher) sollen heute in Addis Abeba ankommen.

Gerhard H. war Leiter der Kreditabteilung der Oberbank in Linz. Er hatte einst bei der Raiffeisenlandesbank begonnen, war später zur Oberbank gewechselt. „Er war fachlich hervorragend und sehr beliebt“, sagen Kollegen.

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