Flüchtlinge

Orban warnt vor deutsch-türkischem Geheimpakt

Teilen

Angeblich Plan einer zwangsweisen Verteilung einer halben Million von Flüchtlingen.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat einen angeblichen "deutsch-türkischen Geheimpakt" im Umgang mit den Kriegsflüchtlingen aus Syrien angeprangert. Bis zu einer halben Millionen Flüchtlinge würden aus der Türkei geholt und "zwangsweise über die EU-Mitgliedsstaaten verteilt", sagte Orban nach Angaben der regierungsnahen Zeitung "Magyar Idök" (Donnerstag).

"Eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Zeit ist es, den deutsch-türkischen Pakt abzuwenden", erklärte Orban demnach auf der Fraktionsklausur seiner rechts-nationalen Regierungspartei Fidesz (Bund Junger Demokraten) im nordungarischen Lillafüred am Mittwochabend. Die "geheime Abmachung" werde den "beispiellosen Migrantenstrom" ohnehin nicht aufhalten, weshalb "die ganze Belagerung" durch die Flüchtlinge "Europa noch jahrelang belasten" werde.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zu Wochenbeginn bei einem Besuch in Ankara mit ihren türkischen Partnern über eine legale und kontrollierte Aufnahme von Flüchtlingen direkt aus der Türkei gesprochen. Eine Gruppe von Ländern in der EU wolle sich daran auf freiwilliger Basis beteiligen, hatte Merkel erklärt. Von einer verpflichtenden Verteilung der Flüchtlinge über alle EU-Staaten war nicht die Rede gewesen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.