Kardinalsdirektorium

Papst stellt Dreamteam zusammen

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Acht Kardinäle aus fünf Kontinenten sollen mit Franziskus bei Regierung und Reform der Weltkirche zusammenarbeiten.

Genau einen Monat nach seiner Papst-Wahl hat der Papst eine Gruppe aus acht Kardinälen ernannt, die ihn bei der Regierung der Weltkirche unterstützen sollen. Die Kardinäle sollen auch bei einem Plan zur Reform der "Pastor Bonus", der Verfassung der römischen Kurie mitwirken, teilte Vatikan-Sprecher Pater Federico Lombardi mit. Die acht Kardinäle werden zum ersten Mal im Oktober zusammenkommen. Sie werden vom Erzbischof von Tegucigalpa, Kardinal Oscar Maradiaga koordiniert.

Schönborn nicht dabei
Dem neuen Kardinalsdirektorium treten acht Kardinäle aus fünf Kontinenten bei: Neben dem Koordinator Oscar Andres Rodriguez Maradiaga nehmen der US-Kardinal Sean Patrick O'Malley, Kardinal Giuseppe Bertello, Präsident des Gouvernatorats, der emeritierte Bischof von Santiago del Cile, Francisco Javier Erraruriz Ossa, der Erzbischof von Bombay, Oswald Gracias, der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, der Erzbischof von Kinshasa, Laurent Monsengwo Pasinya, und der Erzbischof von Sydney Georg Pell daran teil. Zuvor war auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn als möglicher Kandidat gehandelt worden - er ist nun aber nicht dabei.

Die Rolle des Sekretärs des Kardinalsdirektoriums übernimmt der Bischof von Albano, Marcello Semeraro, den der Papst persönlich kennt und besonders schätzt. Albano ist die Diözese zu der auch Castel Gandolfo, der Ortschaft mit der Sommerresidenz der Päpste, 30 Kilometer südlich von Rom gehört. Die Gruppe wird sich erstmals vom 1. bis 3. Oktober treffen. Papst Franziskus hat aber bereits mit den acht Kardinälen Kontakt aufgenommen.

Reform
Mit der Einrichtung des Kardinalsdirektoriums wolle der Papst ein Signal geben, nachdem bei den Generalkongregationen vor dem Konklave Ratschläge zur Reform der Kurie formuliert worden waren, berichtete Lombardi.

Beratungsfunktion
Die acht Kardinäle werden eine beratende Funktion haben und keine Beschlüsse ergreifen, berichtete Lombardi. Er bestritt, dass mit der Ernennung des Kardinalkollegiums die Kurie eine zweitrangigere Rolle bei der Regierung der Weltkirche spielen werde. "Die Kurie bleibt und setzt ihre Arbeit fort", versicherte Lombardi. Es sei noch nicht beschlossen, ob regelmäßig Treffen des Direktoriums stattfinden werden.

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