Überschwemmungen

Unwetter: Mehr als 400 Tote in Pakistan

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Es ist das schlimmste Hochwasser seit 1929. Viele Menschen werden noch vermisst. Die Helfer sind schlecht ausgerüstet.

Nach heftigen Unwettern sind im Norden Pakistans in den vergangenen Tagen mehr als 400 Menschen ums Leben gekommen. Von den Erdrutschen und Überschwemmungen seien mindestens 600.000 Menschen betroffen, teilten die Behörden am Freitag mit. Hunderte Häuser und tausende Hektar Ackerland wurden demnach zerstört, ganze Landstriche von der Außenwelt abgeschnitten.

In der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes wurden bisher 408 Todesopfer gemeldet, wie der Informationsminister der Provinz, Mian Iftikhar Hussain, sagte. Weitere 150 Menschen werden demnach noch vermisst. "Das sind die schlimmsten Überschwemmungen in Khyber Pakhtunkhwa in der Geschichte des Landes", sagte der Minister. Straßen auf einer Länge von mindestens 200 Kilometern seien weggespült worden.

400.000 verlieren ihre Häuser
Auch der Karakorum Highway, der Pakistan mit China verbindet, musste den Angaben der Behörden zufolge geschlossen werden. Die Distrikte Swat, Shangla und Peshawar wurden wegen überspülter Straßen von der Außenwelt abgeschnitten.

Mindestens 300 Todesfälle verzeichnete die größte pakistanische Hilfsorganisation Edhi Foundation in Khyber Pakhtunkhwa. Mindestens 25 Menschen kamen demnach in der Stadt Muzaffarabad im von Pakistan kontrollierten Teil der Kaschmir-Region ums Leben. Ein Sprecher der Organisation befürchtete unterdessen eine deutlich höhere Opferzahl, da aus vielen Gebieten noch keine Meldungen vorlägen. Nach Informationen der Regierung der Nordwest-Grenzprovinz verloren bisher etwa 400.000 Menschen ihre Häuser. Pakistanische Medien sprachen von den schlimmsten Überschwemmungen in der Region seit mehr als 80 Jahren.

Weitere Opfer erwartet
Angesichts weiter steigender Pegelstände von Flüssen in der Region erwarteten auch die Behörden weitere Opfer durch die Unwetter. In den vergangenen 36 Stunden fiel nach Angaben der Wetterdienste im Nordwesten des Landes eine "beispiellose" Niederschlagsmenge von mehr als 300 Millimetern pro Quadratmeter. Für die kommenden Tage sagten die Meteorologen allerdings weniger starke Regenfälle voraus.

Der Monsun beginnt in Südasien in der Regel Anfang Juni und dauert bis September. In diesem Zeitraum wandert das Regengebiet vom Süden des indischen Subkontinents in Richtung Norden. Den Nordwesten Pakistans hatte der Monsun Mitte Juli erreicht. Unwetter und Fluten fordern alljährlich zahlreiche Opfer und richten schwere Schäden an.

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