Sechs Verdächtige

Uran-Schmuggler in Moldawien gefasst

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Kunde sollte ein "Bürger eines muslimischen Landes in Afrika" sein.

In der früheren Sowjetrepublik Moldawien ist eine Gruppe mutmaßlicher Schmuggler gefasst worden, die mit Uran gehandelt haben soll. Die sechs Verdächtigen seien am Montag bei der Suche nach einem Käufer für eine "kleine Menge Uran" in der Hauptstadt Chisinau gefasst worden, sagte der Generalstaatsanwalt Vitali Briceag. Als potenzieller Abnehmer habe sich ein "Bürger eines muslimischen Landes in Afrika" angeboten. Bei den Ermittlungen hatten die moldawischen Behörden Briceag zufolge Unterstützung aus Deutschland, der Ukraine und den USA.

Einem Sprecher des Innenministeriums in Chisinau zufolge war einer der Festgenommenen im Besitz eines kleinen Behälters mit Uran-235. Das Material kann in Atomkraftwerken zur Stromgewinnung, aber auch beim Bau von Atomwaffen verwendet werden.

Die Behörden im südosteuropäischen Moldau hatten im vergangenen August schon einmal eine Bande mutmaßlicher Uran-Schmuggler festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte damals einen Behälter mit knapp zwei Kilogramm Uran-238. Die Gruppe wollte dieses Material für rund neun Millionen Euro verkaufen. Seit dem Zusammenfall der Sowjetunionen warnen Experten regelmäßig vor den Risiken von Schmugglerbanden aus den früheren Teilrepubliken. Moldau gilt als eines der ärmsten Länder Europas.

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