1.000 Peitschenhiebe

Urteil gegen Saudi- Blogger bestätigt

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Badawi kann keine Berufung mehr gegen das harte Urteil einlegen.

Das international heftig umstrittene Urteil gegen den liberalen Blogger Raif Badawi aus Saudi-Arabien bleibt bestehen. Das höchste Gericht des Landes bestätigte am Sonntag ein Urteil vom vergangenen Jahr, demzufolge Badawi für zehn Jahre ins Gefängnis muss, mit 1000 Peitschenhieben bestraft wird und knapp 240.000 Euro zahlen muss, wie die saudische Zeitung Okaz am Sonntag berichtete.

Berufung könne nicht mehr eingelegt werden

Badawi war 2012 wegen seiner liberalen Ansichten verhaftet worden. Er hatte auch Kritik an der saudischen Religionspolizei geübt. Verurteilt wurde der heute 31-Jährige dafür, den Islam beleidigt zu haben. Im Jänner bekam er öffentlich die ersten 50 Peitschenhiebe. Der weitere Vollzug wurde aus gesundheitlichen Gründen dann zunächst ausgesetzt.

Menschenrechtsorganisationen und Länder wie Österreich hatten die harte Strafe kritisiert. Auch die USA hatten sich besorgt gezeigt und das verbündete Königreich gebeten, das Urteil zu überprüfen. Saudi-Arabien folgt in seiner Rechtsprechung einer strikten Interpretation der islamischen Scharia.

Kurz bezeichnet Urteil als "Unrecht"
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat das Urteil gegen den saudiarabischen Blogger Raif Badawi als "Unrecht" bezeichnet. "Wir werden daher auch nicht locker lassen und darauf drängen, dass dieses Urteils nicht vollstreckt wird, sondern eine Begnadigung von Badawi erfolgt", sagte Kurz laut einer Aussendung am Sonntag. Es müsse möglich sein, seine Meinung zu äußern, wie der Blogger es getan habe.
 

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