Austritt

Venezuela verlässt Organisation Amerikanischer Staaten

Teilen

Außenministerin will morgen Austritt einleiten.

Venezuela will die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verlassen. Außenministerin Delcy Rodriguez wird den Austritt am Donnerstag in die Wege leiten, kündigte sie am Mittwoch (Ortszeit) im Fernsehen an. Die Regierung des linksnationalistischen Präsidenten Nicolas Maduro reagierte damit auf ein geplantes Treffen der OAS-Außenminister zur Situation in Venezuela.

Zwischen dem von Protesten erschütterten Land und der regionalen Organisation ist die Situation seit längerem angespannt. OAS-Generalsekretär Luis Almagro, ein ehemaliger Außenminister Uruguays, ist ein offener Kritiker der venezolanischen Führung und nennt den Sozialisten Maduro einen "Diktator". Auch eine Suspendierung des Landes von der OAS-Mitgliedschaft stand bereits im Raum, falls es nicht bald freie Parlamentswahlen gebe. Caracas sieht hinter den Protesten von Regierungsgegnern und dem politischen Druck von außen dagegen einen von den USA orchestrierten "Putsch".

Venezuela wird seit Wochen von Demonstrationen erschüttert, bei denen bereits über 30 Menschen starben. Unmittelbarer Anlass für die Proteste war die Entmachtung des von der Opposition dominierten Parlaments Ende März durch den Obersten Gerichtshof. Dieser Schritt wurde von der Volksvertretung offen als "Staatsstreich" bezeichnet.

Der ölreiche Staat, der viele Jahre von Maduros 2013 verstorbenem Vorgänger Hugo Chavez geführt wurde, hat seit längerem mit einer schweren Wirtschaftskrise, Versorgungsengpässen und Hyperinflation zu kämpfen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo