Technischer Defekt

107 Verletzte bei Chemieunfall in Deutschland

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In einem lackverarbeitenden Betrieb in Mönchengladbach kam es am Samstag zu einem Brand. 107 Menschen wurden verletzt.

Bei einem Gasunfall in Deutschland in Mönchengladbach sind am Samstag mehr als 100 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Etwa 150 Anwohner mussten zeitweise ihre Wohnungen verlassen, 480 Rettungskräfte und Polizisten waren im Einsatz. Wegen eines Brandes in einem lackverarbeitenden Betrieb im Ortsteil Güdderath am Morgen war die Löschanlage ausgelöst worden. Vermutlich wegen eines technischen Defekts trat das von der Anlage verwendete Kohlendioxid aus dem Gebäude aus. Am Nachmittag kam die Entwarnung.

Insgesamt erlitten 107 Mitarbeiter, Anwohner und Feuerwehrleute Verletzungen. 19 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, neun von ihnen wurden aber im Laufe des Tages wieder entlassen. Ein Feuerwehrmann lag auf der Intensivstation.

Auto-Motoren gingen aus
Wegen der hohen Konzentration an Kohlendioxid gingen die Motoren von Autos aus, berichtete der Polizeisprecher. Als die Fahrer die Autos daraufhin verließen, wurde ihnen schwindlig, oder sie verloren gar das Bewusstsein.

Die Bewohner von 50 Häusern mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, da die Feuerwehr erhöhte Konzentrationen des Kohlendioxids in den Kellern festgestellt hatte. Das unsichtbare Gas ist schwerer als Luft und sinkt daher nach unten. Die Rettungskräfte lüfteten die Räume mit Hochleistungsgebläsen.

Flucht in höhere Stockwerke
Die Polizei sperrte den Bereich den Vormittag über in einem Umkreis von zwei Kilometern ab und forderte die Bevölkerung auf, sich nicht im Freien aufzuhalten, Fenster und Türen zu schließen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Mit zwei Hubschraubern zerstäubte die Polizei die Wolke aus Kohlendioxid, die bei Windstille über dem Gewerbegebiet hing. Die Ausfahrt Mönchengladbach-Güdderath der A61 musste vorübergehend gesperrt werden, auch die Regionalbahn von Köln nach Mönchengladbach konnte zwischenzeitlich nicht mehr fahren. Der nordrhein-westfälische Innenminister Ingo Wolff informierte sich vor Ort über das Geschehen.

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