US-Präsidentschaftswahlen

Rick Perry will Obama fordern

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Unter republikanischen Bewerbern laut Umfragen an zweiter Stelle.

Jetzt ist es offiziell: Der texanische Gouverneur Rick Perry will republikanischer Präsidentschaftskandidat werden. Der 61-Jährige, der seinen Posten Ende 2000 von George W. Bush übernommen hatte, verkündete seine seit längerem erwartete Bewerbung am Samstag in Charleston (South Carolina). Zum Einstand übte der Farmerssohn und ehemalige Kampfpilot massive Kritik an Präsident Barack Obama, dem er vorwarf, das Land innen- und außenpolitisch heruntergewirtschaftet zu haben.

"Ich bin nach South Carolina gekommen, weil ich mich nicht zurücklehnen und den Weg akzeptieren werde, auf dem sich Amerika befindet", rief Perry unter dem Jubel seiner Zuhörer. "Es ist Zeit, den Leuten im Weißen Haus die Entlassungspapiere zu geben."

   Insbesondere ging Perry, ein Vertreter der "religiösen Rechten", mit Obamas Wirtschaftspolitik ins Gericht. Er prangerte die hohe Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit an. Der Demokrat habe mehr verschuldet als die jüngste Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die größte US-amerikanische Ratingagentur."Er hat die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für unsere Kinder geschmälert", sagte Perry. "Es ist Zeit, die Amerikaner wieder zum Arbeiten zu bringen."

Perry erklärte zudem, er werde bei einem Einzug ins Weiße Haus Amerika wieder "groß" machen und die Rolle der Regierung im Leben der Bevölkerung auf das nötige Minimum reduzieren. Steuererhöhungen werde es mit ihm nicht geben, dafür aber eine sofortige Rücknahme der Gesundheitsreform von Obama.

Seit Monaten wurde über die Kandidatur des erzkonservativen Politikers spekuliert. Vor seinem Auftritt in Charleston hatte er seine Bewerbung bereits auf seiner Homepage angekündigt. Unter den Konkurrenten um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner liegt Perry in Umfragen derzeit an zweiter Stelle hinter dem früheren Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney. Ihm wird insbesondere zu Gute gehalten, die Arbeitslosenquote in Texas deutlich gesenkt zu haben.

Perry hat noch nie eine Wahl verloren, und noch nie war ein Politiker länger Gouverneur von Texas als er. 2009 sorgte Perry landesweit für Aufregung, als er laut über eine Abspaltung Texas' vom Rest der USA nachdachte.

Unterdessen kamen in Ames (Iowa) mehrere Mitbewerber Perrys zusammen, um sich einer traditionellen Testabstimmung zu stellen. Der Gewinner hat zwar bisher in den seltensten Fällen die Präsidentschaftskandidatur oder gar den Einzug ins Weiße Haus geschafft. Für krasse Verlierer läutete das Votum aber häufig den Anfang vom Ende im parteiinternen Wettbewerb ein. Zu den Hauptfavoriten bei der Abstimmung gehörte die von der radikalkonservativen Tea-Party-Bewegung gestützte Kongressabgeordnete Michele Bachmann. Romneys Name stand zwar auf dem Stimmzettel, aber er verzichtete auf ein Erscheinen.

Die erste Vorwahl findet in fünf bis sechs Monaten statt, die Präsidentschaftswahl dann im November 2012.
 

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