Vor der Wahl

Fernseh-Debatte in D abgesagt

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Merkel und Steinmeier hatten angekündigt auf eine Teilnahme zu verzichten.

Vor der Wahl in Deutschland wird es voraussichtlich keine Fernsehdebatte aller Spitzenkandidaten geben. Das ZDF sagte seine für diesen Donnerstag (20.15 Uhr) vorgesehene "Berliner Runde" ab. Als Grund gab der Sender am Mittwoch an, dass nach der Absage von CDU-Kanzlerin Angela Merkel auch SPD-Kandidat Frank-Walter Steinmeier seinen Verzicht erklärt habe. Die Unions-Parteien wollten statt Merkel den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff entsenden, Steinmeier sollte daraufhin durch Finanzminister Peer Steinbrück ersetzt werden.

Berliner Runde
"Neben dem TV-Duell zwischen Kanzlerin und Herausforderer ist die Berliner Runde aller Spitzenkandidaten für mich das wichtigste Diskussionsformat vor den Bundestagswahlen", sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. "Die Verweigerung von Kanzlerin und Kanzlerkandidat beschädigt die demokratische Kultur."

Sinn und Zweck der 90-minütigen Diskussionssendung sei es gewesen, die Vertreter der Parteien über die Politik der zurückliegenden vier Jahre und ihre Zukunftsvorstellungen zu befragen. Die Diskussion zwischen allen Spitzenkandidaten sollte dem Zuschauer "ein umfassendes Bild über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Parteien" bieten.

Absagen
Seit März dieses Jahres hatte das ZDF eigenen Angaben zufolge versucht, die Bundeskanzlerin durch mehrere Terminvorschläge für die "Berliner Runde" zu gewinnen - ohne Erfolg. Überraschend habe am Mittwoch auch Steinmeier seine Teilnahme abgesagt. Damit sei der "Berliner Runde" ihre programmliche Grundlage entzogen, sagte Brender.

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