Peking in Reichweite

Frankreich nimmt "Den Schrecklichen" in Betrieb

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Nicolas Sarkozy hat das U-Boot "Le Terrible" in Betrieb genommen. Mit ihm ist nun Peking in Reichweite französischer Atomwaffen.

Frankreich rüstet seine Atomstreitmacht mit einem U-Boot aus, das vom Ärmelkanal aus Ziele wie Peking oder Islamabad mit Atomraketen vernichten könnte. Das U-Boot "Le Terrible" ("Der Schreckliche") wurde am Freitag in Cherbourg dem Präsidenten Nicolas Sarkozy vorgestellt. Es soll 2010 als erstes strategisches U-Boot Frankreichs mit 16 Interkontinentalraketen des Typs M51 ausgerüstet werden, die jeweils bis zu sechs Atomsprengköpfe über 8000 Kilometer in verschiedene Ziele tragen können. Frankreichs ältere Atomraketen M45 haben 6000 Kilometer Reichweite.

Rund 85 Prozent der französischen Atomsprengköpfe sind für den Abschuss von U-Booten vorgesehen. Dazu kommen 60 Atombomber. Die 138 Meter lange, superleise "Terrible" mit ihren 111 Mann Besatzung ist das vierte und letzte strategische U-Boot der neuen Generation. Es kostet 2,4 Milliarden Euro, so viel wie 300 moderne Kampfpanzer. Ein Atomreaktor, der eine Stadt mit 100 000 Einwohnern versorgen könnte, liefert die Energie für den Antrieb. Die "Terrible" läuft getaucht 25 Knoten (etwa 46 Kilometer) pro Stunde und verdrängt 14 000 Tonnen. Jede der zwölf Meter langen, von EADS gebauten M51 wiegt 56 Tonnen.

Sarkozy verringert Militärbudget
Frankreich bereitet eine Umorientierung seiner Militärausgaben vor, die bei 1,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen. Eine Kommission schlägt vor, bis 2014 die Zahl der Soldaten um 35.000 zu verringern und 53 Standorte in Frankreich zu schließen. Die Zahl der Atombomber könnte um ein Drittel auf 40 verringert werden, um die Ausrüstung der Truppe mit neuen Waffen, darunter Kampfflugzeuge "Rafale" und ein zweiter Flugzeugträger, finanzieren zu können.

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