Monarchie-Aus

König von Tonga gibt absolute Macht ab

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Eine der letzten absoluten Monarchien steht vor dem Aus. Der König von Tonga, George Tupou V., gibt seine Machtfülle ab - freiwillig.

Der König von Tonga will nach Angaben seines Sprechers die absolute Monarchie aufgeben und die Führung des Landes Parlament und Regierung überlassen. Der 60 Jahre alte König George Tupou V. werde seine Macht über das Inselreich im Südpazifik freiwillig abgeben, erklärte Sprecher Fielakepa am späten Montagabend. Damit steht eine der letzten absoluten Monarchien der Welt vor dem Aus.

Machtübernahme erfolgte 2006
Ein Zeitplan für den Übergang der Macht in die Hände einer zivilen Regierung wurde zunächst nicht genannt. Der König übernahm die Staatsgeschäfte im September 2006 nach dem Tod seines Vaters Tupou IV., der die Geschicke des Inselstaats 41 Jahre gelenkt hatte. Das verarmte Inselkönigreich wird seit Jahrhunderten feudal regiert. Zuletzt wurden immer wieder Forderungen nach einer Demokratisierung laut. Auch die pazifischen Nachbarn Australien und Neuseeland, die gleichzeitig auch die größten Geldgeber des Landes sind, mahnten zuletzt zu Reformen.

Tonga ist eine konstitutionelle Monarchie. Das Wahlsystem sichert dem König jedoch de facto die Kontrolle über Parlament und Regierung zu. Das Königreich umfasst 171 Inseln, von denen 36 dauernd bewohnt sind. Fast 70 Prozent der etwa 105.000 Einwohner leben auf der Hauptinsel Tongatapu, wo sich auch die Hauptstadt Nuku'Alofa befindet.

Zuletzt wurde die Monarchie in Nepal völlig abgeschafft. Eine verfassungsgebende Versammlung erklärte das Land am Fuße des Himalayas zu einer Republik. König Gyanendra musste den Palast in Kathmandu räumen, der später in ein Museum umgewandelt werden sollte.

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