Notenbankchef Nowotny will jedes Jahr 20 Mio. einsparen.
In der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) läuft ein neues Sparprogramm an. Notenbankchef Ewald Nowotny hat am Freitag angekündigt, in den fünf Jahren bis 2015 jedes Jahr 20 Mio. Euro einsparen zu wollen. Dabei werden auch Stellen gestrichen. Das genannte Einsparvolumen betrifft dabei noch nicht die von der Politik angemahnte Pensionsreform, die wegen der Altverträge juristisch schwierig werden dürfte. Die OeNB gehört zu 70 Prozent dem Bund. Vor allem die ÖVP will teure Sonderregelungen bald einmal beseitigt sehen.
Personal-Abbau
Der Personalstand der OeNB wird nach bisherigen
Plänen von jetzt 1.028 Mitarbeitern bis 2015 auf 898 sinken, netto.
Insgesamt ist die Zahl der Abgänge freilich höher. Weil in dieser Zeit in
der ganzen Notenbank eine Pensionierungswelle ansteht, wird man nicht zu
"Golden Handshakes" greifen müssen. Aufgebaut wird zugleich weiter Personal
in der Banken-Aufsicht.
Gewinn
Der Gewinn der Nationalbank 2009 wird - abhängig von der
Bewertung der Währungsreserven bis zum Jahresende -"eher leicht besser"
liegen als 2008, sagte Nowotny am Freitag im Klub der
Wirtschaftspublizisten. Die Umstrukturierungen finden sich im neuen
"Strategieplan 2010 bis 2015". Gespart wird quer über die
Verwaltungsbereiche. Bereits fixiert ist etwa, dass alle Flüge innerhalb
Europas in der Economy-Class absolviert werden müssen.
Sparkurs
Überall in Europa haben die nationalen Notenbanken
Sparkurse laufen. In Deutschland bei der Bundesbank geht es begleitet von
heftigen Mitarbeiterprotesten um Schließungen von Zweigstellen. Das hat die
OeNB schon hinter sich. Der Prozess sei mit der Schließung der Filiale
Klagenfurt jetzt abgeschlossen, sagte Nowotny. Bleiben wird sie in den
Bundesländern in Linz, Graz und Innsbruck. Ebenfalls bereits geschlossen ist
das Büro in Paris. Als wichtige Verbindungsstelle aufrecht bleibt das Büro
in Brüssel.
Zur weiteren Vorgangsweise in Sachen hausinterner Pensionsreform verriet Nowotny heute nichts. Ein Arbeitsrechts-Gutachten, das laut Medienberichten zum Schluss kam, dass die alten Pensionsverträge für OeNB-Mitarbeiter "juristisch nicht zu knacken" sind, wird demnächst vom Präsidium des Generalrats behandelt. "Von dort wird die endgültige Strategie dazu kommen", sagte Nowotny. Die OeNB werde da an die rechtliche Einschätzung gebunden sein.