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Österreicher kaufen Geschäfte leer

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Fast 2,5 Millionen Österreicher drängten am dritten Einkaufssamstag in die Geschäfte. Flat-TVs sind der Renner, viele Modelle fast ausverkauft.

Lokalaugenschein im Saturn auf der Wiener Mariahilfer Straße, Samstag Nachmittag: Schon auf den Rolltreppen in den 4. Stock staut es, im Geschäft zeigt sich der wahre Ansturm: Die Gänge sind voll – überall Menschen, die Flat-TVs, Handys und Spielkonsolen begutachten, ausprobieren und dann auch kaufen. Geduld ist gefragt, die Wartezeit an den Kassen beträgt mehr als 30 Minuten.

Fast zwei Millionen Shopper in den Einkaufszentren
Wie im Saturn ging es am Sonntag in ganz Österreich zu: Am dritten Einkaufssamstag wurden die Geschäfte gestürmt – und leergekauft. Alleine in Wien drängten mehr als 850.000 Menschen in die Einkaufszentren. Ähnlich turbulent ging es auch in Linz, Salzburg und Innsbruck zu – im ganzen Land waren es fast 2,5 Millionen Shopper.

Lieferengpass: Von iPhone, Flat-TV bis PlayStation
Die Mehrheit der Menschen kaufte, viele schauten aber durch die Finger – und auch für Onlineshopper wird es eng. Der Mobilfunkbetreiber Orange warnt bei Bestellungen des In-Geräts iPhone (jetzt um nur 1 Euro): „Aufgrund der großen Nachfrage kann es zu Lieferverzögerungen kommen. Aus diesem Grund können wir bei diesem Gerät keine Lieferung vor Weihnachten garantieren.“

Auch andere Produkte sind ausverkauft. Wie der Philipps LCD-TV um 1.461 Euro – da gibt es Wartezeiten bis Februar. Wolfgang Krejcik von der Wirtschaftskammer Österreich: „Am besten gehen Flat-TVs von 1.200 bis 1.500 Euro, einzelne Marken sind aber schwer zu haben.“ Sofia Kerkapoly aus Wien: „Es ist nicht so einfach. Ich will einen Flat-TV, den ich an die Wand hängen kann.“

Ebenfalls ein Highlight im Weihnachtsgeschäft: Spielkonsolen wie Nintendo Wii oder die Sony PlayStation 3 – die wünscht sich auch der 12-jährige Luca Weisinger aus Wien. „Die PlayStation 3 ist mein größter Wunsch, da gibt es einfach die besten Spiele“, sagt der Schüler. Seine Mutter Kosima: „Es ist echt sehr voll hier, das war aber zu erwarten.“

Mehr als 700 ausländische Busse nach Wien
Einziger Wermutstropfen: Laut ÖSTERREICH-Recherchen ist die PlayStation 3 vereinzelt vergriffen und manche neuen Spiele sind nicht mehr lieferbar – nicht einmal die Produzenten haben im Jahr der Krise an diesen Hype geglaubt. Das Geschäft läuft besser denn je und die Händler in ganz Österreich jubeln: „Es war ein hervorragender Samstag mit vollem Betrieb. Das bisher sehr gute Weihnachtsgeschäft geht nahtlos weiter“, sagt „Werner Prödl, Centerleiter Passage in Linz.

Auffallend: Der hohe Anteil ausländischer Shopper. Alleine in Wien wurden gestern mehr als 700 Busse mit Tagestouristen aus Ungarn, Tschechien, Slowakei und Italien registriert. Von der Früh weg bevölkerten sie die Straßen und Shops. Die Innenstadt war bummvoll, auch wegen der Busse kam es zu Staus. J. Prüller

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