"Die tiefste Rezession der Nachkriegtszeit läuft aus," sind Wifo und IHS überzeugt.
Mit der österreichischen Wirtschaft geht es wieder aufwärts. Für das 2. Halbjahr erwarten die Konjunkturexperten eine spürbare Belebung. Für das laufende 3. Quartal wird bereits mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung gerechnet. Auch für 2010 sind Wifo und IHS nun optimistischer und erhöhen deshalb die Wachstumsprognose von einem halben auf ein ganzes Prozent. Für 2009 rechnen sie jedoch mit 3,4 (Wifo) bzw. 3,8 Prozent realem BIP-Rückgang, nach noch 1,8 Prozent Wachstum im vergangenen Jahr.
Mehrere positive Anzeichen
"Es mehren sich die Anzeichen,
dass die tiefste
Rezession der Nachkriegszeit ausläuft", stellt das Institut
für Höhere Studien (IHS) fest: Nach exorbitanten Einbrüchen im 4. Quartal
2008 und heuer im 1. Quartal habe sich die Weltwirtschaft im 2. Quartal
stabilisiert. Bestimmende Kraft, so das Wifo, bleibe freilich die
Wirtschaftspolitik: Noch seien die Auftriebskräfte der Wirtschaft zu
schwach, um einen selbsttragenden Aufschwung auszulösen; daher berge ein
voreiliger Rückzug der Wirtschaftspolitik die große Gefahr eines Rückfalls
in eine Rezession.
Keine Besserung am Arbeitsmarkt
Noch keine Besserung ist am
Arbeitsmarkt in Sicht - die Experten rechnen weiterhin für heuer und
nächstes Jahr mit zusammen 90.000 Arbeitslosen mehr, womit 2010 im
Jahresschnitt die Grenze von 300.000 überschritten wäre. Die
Arbeitslosenquote nach Eurostat-Definition würde damit 2009 auf fast 5 1/2
Prozent steigen und 2010 auf rund 6 Prozent, nach heimischen Regeln auf 7
1/2 Prozent bzw. 8 1/2 Prozent.
Das Defizit des Gesamtstaats (laut Maastricht) sehen die Institute wie auch schon bei ihrer letzten Prognose von Juni bei heuer an die 4 1/2 Prozent des BIP und kommendes Jahr etwa 5 1/2 Prozent - nach einem Abgang in Höhe von 0,4 Prozent des BIP im abgelaufenen Jahr.
Auch Exportsektor wird belebt
Der schwer unter Druck stehende
Exportsektor wird sich im weiteren Jahresverlauf 2009 gegenüber dem 1.
Halbjahr durch die Auslandsnachfrage dank der internationalen
Konjunkturpakete "deutlich beleben", nimmt das Wifo an. In der Folge werde
auch die österreichische Industrieproduktion ausgeweitet.