2024 war das erfolgreichste Jahr im österreichischen Tourismus: Laut Statistik Austria gab es über 154 Mio. Nächtigungen – ein Plus von einem Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2019 und zum dritten Mal über 150 Mio. Nächtigungen.
Urlaub in Österreich erfreut sich weiter großer Beliebtheit – die Nachfrage nach Urlaub in Österreich steigt. Die am häufigsten genannten Entscheidungsgründe für einen Österreichurlaub sind, laut Österreich Werbung die Berge (46 %), das Angebot an Wanderwegen (34 %) im Sommer sowie das Wintersportangebot (39 %) und die Attraktivität der Skigebiete (35 %).
Einer aktuellen Studie des WIFO zufolge beträgt der durchschnittliche wirtschaftliche Nutzen in Österreich 3.860 Euro pro Person und Jahr. Damit gehört Österreich im gesamteuropäischen Vergleich zu den größten Profiteuren der EU und belegt Platz 6. Der europäische Binnenmarkt, der freie Verkehr von Personen und Dienstleistungen sowie einheitliche Standards bilden zentrale Grundlagen für die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandorts Österreich.
„Ohne die EU wäre der Tourismus in seiner heutigen Form undenkbar. Offene Grenzen, gemeinsame Währung, Freizügigkeit am Arbeitsmarkt – all das schafft enorme Chancen für unsere Branche“, betont Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV). Die Branche erwirtschaftet 14 Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung, und die Vernetzung mit europäischen Partnermärkten ist dabei zentral.
Fachkräftemangel im Tourismus: Regierung erhöht Saisonkontingente
Mit dem kontinuierlichen Wachstum des Tourismussektors wächst auch der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften. Doch in vielen touristischen Regionen wird es zunehmend schwieriger, ausreichend fachkundiges Personal zu finden – ein Problem, das mittlerweile ganz Europa betrifft.
„Die Personalsuche ist eine große Herausforderung für unsere Betriebe geworden – nicht nur in der Hochsaison. Der Konjunkturlokomotive Tourismus darf nicht durch fehlende Arbeitskräfte an Fahrt verlieren“, warnt Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung bereits frühzeitig eine Erhöhung der Saisonkontingente beschlossen:
Ab 2026 werden jährlich 5.500 Saisonarbeitsplätze zur Verfügung stehen – zusätzlich wird ein eigenes Kontingent mit 2.500 Plätzen für Fachkräfte aus den EU-Beitrittsländern des Westbalkans geschaffen. Zehetner hebt hervor: „Die Tourismusbranche ist auf verlässliche, motivierte Fachkräfte angewiesen – egal ob in der Küche, im Service oder im Hotelmanagement. Wir brauchen daher europäische Lösungen, die Mobilität und faire Arbeitsbedingungen miteinander verbinden.“
Österreich – der Gewinner unter den Alpenzielen
Besonders erfreulich für den heimischen Tourismus ist, dass Österreich 2024 als einziges Alpenziel ein Wachstum verzeichnete. Das Plus bei den Österreich-Reisen ließ auch das Volumen der Alpenreisen insgesamt von 4,7 Mio. auf 5,1 Mio. steigen.
Der Marktanteil stieg von 3,9 % auf 4,3 %, was einem Zuwachs von 16 % bzw. 400.000 Reisen auf insgesamt 2,93 Mio. Reisen entspricht. Die Ausgaben für Reisen nach Österreich stiegen auf 3,76 Mrd. Euro (+25 %). Pro Person und Reise wurden durchschnittlich 1.283 Euro ausgegeben – ein Plus von 11 % im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt kommt für 14 Mio. Deutsche eine Reise nach Österreich infrage – ein enormes Potenzial für die zukünftige Entwicklung des Tourismus. Besonders in den Bereichen Aktiv- und Natururlaub, nachhaltige Erlebnisse sowie verlängerte Kurztrips gibt es erfreulicherweise ein großes Wachstumspotenzial.
Zu den gefragtesten Erlebnissen bei Touristen zählen, laut einer T-MONA-Studie, Wandern, Schwimmen und Baden sowie Radfahren und Mountainbiken im Sommer, alpiner Wintersport, Skifahren und Wandern im Winter. Weitere relevante Erlebnisse im Sommer und im Winter sind Spazierengehen, Restaurantbesuche und das Genießen typischer regionaler Speisen aus der Region sowie explizit in den Sommermonaten das Besuchen von Sehenswürdigkeiten.