Bentley macht seine große Limousine noch edler und bringt sie als Teilzeitstromer.
Seit der Mulsanne eingestellt wurde, ist der Flying Spur Bentleys größte Limousine. Nun wird der elegante Viertürer weiter aufgewertet. Zum einen startet er als extrem luxuriöse Mulliner-Version, zum anderen kommt er als Plug-in-Hybrid. Auf Wunsch sind beide Neuheiten sogar kombinierbar.
Luxus-Ausgabe
Mulliner ist die hauseigene Veredelungsschmiede der britischen VW-Tochter. Diese hat nun den bisher luxuriösesten Flying Spur entwickelt. Das veredelte Modell richtet sich an alle Kunden, denen selbst ein herkömmlicher Bentley nicht gut genug ist. Außen ist der Flying Spur Mulliner u.a. an exklusiven 22-Zoll-Rädern mit grau lackierter und polierter Oberfläche sowie „schwebenden“ Rademblemen (drehen sich nicht mit), am sogenannten „Double Diamond“-Kühlergrill und am verchromten unteren Frontgrill erkennbar. Darüber hinaus wird das „Flying B“ elektrisch ausgefahren und illuminiert. Deckeln im Juwelen-Design für Kraftstoff- und Öleinfüllstutzen runden die optische Aufwertung ab.
Beleuchtete Mulliner-Einstiegsleisten und hochflorige Fußmatten nehmen die Passagiere beim Einstieg in Empfang. Für das Interieur selbst stehen acht exklusive Kompositionen aus drei Farbtönen zur Wahl. Die Cockpit-Verkleidung wird von Kedern und Mulliner-Stickereien in Akzentfarben an den handgesteppten Sitzen ergänzt. Die Sitze sind im doppelten Rautenmuster gesteppt und die Türeinlagen mit dreidimensional gearbeitetem Leder verkleidet. Laut Bentley hat die Entwicklung des Stickverfahrens 18 Monate gedauert. Zu den Fauteuilles passend ist die Metalloberfläche der Mittelkonsole vorn und hinten mit einem gefrästen Rautenmuster versehen. Eyecatcher der Armaturentafel ist die analoge Mulliner-Uhr aus gebürstetem Silber.
Das digitalisierte Cockpit haben sich die Veredler ebenfalls vorgenommen. So gibt es etwa im virtuellen Kombiinstrument spezielle Mulliner-Grafiken, die besonders stilvoll wirken sollen. Das mittlerweile berühmte Bentley Rotating Display (drehbare Mittelkonsole), eine Sportpedalerie, das beheizbare zweifarbige Lenkrad mit drei Speichen und das Panorama-Glasdach zählen beim Flying Spur Mulliner zur Serienausstattung. Gleiches gilt für die elektrisch ausfahrbaren, furnierten Picknicktische, die an der Rückseite der Vordersitze montiert sind. Die lederbezogene Tischfläche mit einer Vertiefung für Füllfederhalter oder Stift beweist viel Liebe zum Detail. Käufer des Fahrzeugs erhalten lederbezogene Schlüssel in einem handgefertigten Etui mit Mulliner-Schriftzug, das auf die dreifarbige Komposition ihres Auto-Interieurs abgestimmt ist.
Bei den Antrieben gibt es keinerlei Abstriche. Der Flying Spur Mulliner ist mit Bentleys V8- und W12-Motoren sowie als neue V6-Hybridvariante (siehe unten) verfügbar. Mit dem 6,0-Liter-Biturbo-W12-Triebwerk beschleunigt der Flying Spur Mulliner in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 333 km/h. Der turbogeladene 4,0-Liter-V8-Motor bietet eine Höchstgeschwindigkeit von 318 km/h und absolviert den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,1 Sekunden.
Plug-in-Hybrid
Neu im Modellprogramm des Flying Spur (nicht nur für den Mulliner) ist der Plug-in-Hybridantriebsstrang. Einen solchen hat Bentley bisher nur im Bentayga verbaut. Nun kommt auch die viertürige Limousine zum Zug. Kein Wunder, denn diese basiert auf der Plattform des Porsche Panamera , den es bereits seit Jahren als Teilzeitstromer gibt.
Im Flying Spur vereint der Antriebsstrang einen 2,9-Liter-V6-Benzinmotor (416 PS/550 Nm) mit einem 100 kW (136 PS) starken Elektromotor und liefert insgesamt 544 PS und 750 Nm Drehmoment – ein Plus von 95 PS im Vergleich zum Bentayga Hybrid. So gerüstet, erledigt das weit über zwei Tonnen schwere Gefährt den Spurt auf 100 km/h in 4,3 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h. Die E-Maschine wird von einer Lithium-Ionen-Batterie mit 14,1 kWh angetrieben, die sich in rund zweieinhalb Stunden vollständig aufladen lässt. Laut Bentley sind rein elektrisch mehr als 40 km (WLTP) drinnen. Die Gesamtreichweite wird mit über 700 km angegeben.
Im Innenraum wurde der Schalter für die Start-Stopp-Automatik durch ein Bedienelement für die drei E-Fahrmodi – EV Drive (rein elektrisch), Hybrid (automatischer Wechsel) und Hold (friert die Batterieladung ein) – ersetzt. Damit kann der Fahrer die Batterienutzung während der Fahrt steuern. Zudem kann der Energiefluss über den Infotainment-Bildschirm angezeigt werden. Dort sind Statistiken einsehbar und die Timer für das Aufladen des Fahrzeugs einstellbar. Weitere Informationen zum Elektrobetrieb sind über die Instrumententafel, das Head-up-Display und den zentralen Bildschirm verfügbar, darunter Informationen zu Reichweite, Batteriestand und Aufladung. Außen unterscheidet sich der Flying Spur Hybrid nur durch ein „Hybrid“-Emblem am vorderen Kotflügel, vier ovale Endrohre und eine Universalladebuchse am Kotflügel hinten links von den herkömmlichen Verbrennern.