Zeitstrafe statt Bußgeld soll Autofahrer vom Rasen abhalten.
Eine neue Verkehrsstrafe soll die Raserei auf öffentlichen Straßen künftig deutlich reduzieren. Davon geht zumindest die Polizei in Estland aus. Denn dort wird gerade eine Maßnahme getestet, die viele Raser mehr schmerzen dürfte als ein Bußgeld.
Strafzeit statt Bußgeld
Wie der öffentlich-rechtliche Sender ERR berichtet, testet die estnische Polizei eine Zeitstrafe für Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind. Die Dauer der Zeitstrafe hängt dabei von der Höhe der Geschwindigkeitsübertretung ab. Wer mit maximal 20 km/h zu schnell unterwegs ist, muss eine Pause von 45 Minuten einlegen. Erst danach darf der Schnellfahrer seine Fahrt fortsetzen. Fährt man zwischen 21 und 40 km/h zu schnell, muss man auf einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur Radarkontrolle sogar eine ganze Stunde ausharren.
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Befragung der Schnellfahrer
Während der Strafzeit werden die Schnellfahrer zu ihren Motiven befragt. Darüber hinaus wird Feedback zur Zeitstrafe eingeholt. Der erste Testversuch startete Ende September auf einem 50 Kilometer langen Straßenabschnitt zwischen den Orten Tallinn und Rapla. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse wird in den nächsten Wochen eine zweite Testphase gestartet.
Sicherheit und Umdenken
Ziel der Polizei in Estland ist es, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Die Zeitstrafen sollen auch ein Umdenken bei den Rasern erwirken. Außerdem können so auch reiche Schnellfahrer ordentlich bestraft werden. Denn während diese selbst über hohe Bußgelder nur lachen können, dürfte sie eine Wartezeit von bis zu einer Stunde doch ziemlich schmerzen.
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