Dieser veredelte Porsche ist nicht nur schnell sondern auch extravagant.
Allzu lange ist der neue 911 GT3 noch nicht auf dem Markt. Wie berichtet, hat Porsche mittlerweile auch eine "Touring-Version ohne dem markanten „Schwanenhals“-Heckspoiler nachgereicht. Nun dreht der deutsche Tuner Friedrich Performance den Spieß wieder um. Dessen gedopter 911 GT3 hat nämlich einen besonders großen Flügel. Doch das ist nicht die einzige extravagante Änderung.
Newcomer am (Tuning-)Markt
Die neue Tuningmarke ist ein Unternehmensbereich von Friedrich Motorsport im bayerischen Lichtenfels. Inhaber und Namensgeber Dirk Friedrich gründete 1992 die Firma, die heute an zwei Standorten 44 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt, und entwickelte sie in der Folge zu einem Entwickler und Produzenten von Sportauspuffanlagen und Carbon-Komponenten. Ab sofort bietet Friedrich Performance ein komplettes Veredelungsprogramm für den neuen 911 GT3 an.
Diverse Auspuffanlagen
Highlight sind dabei verschiedene Edelstahl-Hochleistungsauspuffanlagen mit Klappensteuerung für den Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor im Heck. Die Palette startet mit einem Edelstahl-Sportendschalldämpfer, der nicht nur mit verschiedenen Endrohr-Varianten mit 100 Millimeter Durchmesser und Carbon-Blende kombiniert werden kann: Der Kunde kann als Option auch zwei verschiedene Thermo-Integral-Isolierungen ordern, die die Hitzeabstrahlung auf die umliegenden Bauteile im Motorraum reduzieren sollen. Auf Wunsch gibt es eine optisch extravagante Beschichtung mit 999er Hartgold, die besonders effizient sein soll. Diese beiden Optionen gibt es auch für die Top-Anlage des Tuners. Das eigens entwickelte System mit Fächerkrümmern lässt das Triebwerk freier ausatmen und entlockt ihm so 31 PS mehr Spitzenleistung und spart gegenüber dem Seriensystem neun Kilogramm Gewicht ein. Mit 541 PS und einem auf 482 Nm erhöhten maximalen Drehmoment katapultiert sich der getunte Sportwagen mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in 3,3 Sekunden von 0 bis 100 km/h. Bis Tempo 200 vergehen 10,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit steigt auf über 320 km/h.
Optik
Passend zum Performance-Plus bietet Friedrich Performance auch ein Karosserieprogramm an. Dieses verpasst dem 911 GT3 nicht nur einen Rennsport-Look, sondern soll zusätzlich die Aerodynamik optimieren. Alle Komponenten werden aus Kohlefaser laminiert und anschließend mit Überdruck im Autoklaven “gebacken”. Alle Sicht-Carbon Teile sind wahlweise mit hochglänzendem oder mattem Coating erhältlich. Vorne gibt es ein neues Carbon-Mittelteil für die Frontschürze. Durch den großen, vergitterten Einlass versorgt es nicht nur die Kühler im Bug mit Frischluft, sondern führt auch den Bremsen Fahrtwind zu. Jeweils eine Finne in den seitlichen Kühlschächten produziere zusätzlichen Abtrieb an der Vorderachse, so der Tuner. Ein Effekt, der durch die neue Carbon-Frontspoilerlippe weiter vergrößert werde und damit die Fahrstabilität bei hohem Tempo weiter erhöhe. Carbon-Applikationen für die Tagfahrleuchten runden die modifizierte Front ab. Sicht-Carbon-Seitenschweller lassen den Zweisitzer optisch tiefer wirken und leiten den Fahrtwind zum Heck über. Die Seitenspiegel werden mit Carbon-Cover aufgewertet.
Heck(-Flügel)
Obwohl das Heck des 911 GT3 schon ab Werk durch den großen Flügel dominiert wird, der an zwei “Schwanenhälsen” aufgehängt ist, hat Friedrich Performance auch hier Hand angelegt. Ein neues Carbonteil ersetzt das serienmäßige, schwarze Spoilerprofil. Zwei größere, seitliche Endplatten sollen genauso für eine Verwandtschaft mit dem Rennsport sorgen wie der sogenannte Gurney-Flap, der am hinteren Ende des Flügels befestigt wird. Weiter unten sitzt der neue Carbon-Diffusor mit sechs senkrechten Finnen, der für höheren Abtrieb an der Hinterachse sorgen soll. Ein neues Carbon-Mittelteil für den Heckstoßfänger rahmt die beiden 100 Millimeter Endrohre der Hochleistungsauspuffanlage ein.
Schuhwerk
Eine weitere Option für den 911 GT3, die der neue Tuner anbietet, sind die Felgen mit Zentralverschluss. Die speziellen Schmiederäder nutzen den vorhandenen Raum in den Radhäusern fast komplett aus. Die Felgen im filigranen Achtspeichendesign werden vorne in der Dimension 9.5Jx20 mit Hochleistungspneus im Format 265/35 ZR 20 gefahren. 325/30 ZR 21 Reifen auf 12.5Jx21 Rädern sollen an der Hinterachse für optimale Traktion und Haftung in den Kurven sorgen.
Teures Vergnügen
Österreich-Preise zum neuen Tuning-Angebot von Friedrich Performance gibt es noch nicht. Dennoch steht fest, dass die Kunden tief in die Tasche greifen müssen. Das zeigt ein Blick auf die Preise für Deutschland. Im Nachbarland kostet die günstigste Abgasanlage 3.998 Euro. Wer sich für alle verfügbaren Carbon-Anbauteile entscheidet, muss der Tuningschmiede satte 35.000 Euro überweisen. Die Teile sind aber auch einzeln erhältlich. Bei den Rädern macht das natürlich wenig Sinn. Der Komplettradsatz mit Bereifung kostet 14.500 Euro.