Jeep Cherokee 2,8CRD

Kantiger Geselle mit rauem Spruch & viel Prestige

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Geballte Allrad-Packung - Die US-Offroad-Ikone Jeep Cherokee 2,8 CRD Limited im ÖSTERREICH-Test.

Eigentlich zählt der Jeep Cherokee zur Kategorie der kompakten SUVs – reiht sich also ein im Verbund mit VW Tiguan, Toyota RAV4 oder Nissan Quashquai. Was auf dem Papier vielleicht so sein mag, hat mit der Realität herzlich wenig tun. Der Jeep ist alles andere als ein denaturierter Offroader, ein weich gewaschener Geländehüpfer oder entmannter Allrader. Der Cherokee ist ein ganzer Kerl – der Charles Bronson unter den Kompakt-SUVs.

Dafür sorgt schon allein die Optik. Der mächtige Chromgrill und die ausladenden Radkästen lassen den Ami größer aussehen, als er eigentlich ist. Denn mit einer Länge von 4,49 und einer Höhe von fast 1,79 Metern ist er nicht übermäßig größer dimensioniert als seine Segmentskollegen. Dass es sich dabei aber wirklich nur um eine optische Täuschung handelt, ist am etwas klein geratenen Kofferraum ersichtlich.

Seinen vierschrötigen Charakter zeigt der Cherokee auch im Innenraum. Wer den ruralen Touch etwas abfangen möchte, kann zum Lederpaket greifen. Ansonsten ist hartes Plastik das tonangebende Material.

Offroad-Ass
Das alles passt aber ausgezeichnet zur Performance, die der Cherokee Off­road aufs Parkett legt. Hier ist er wie eh und je über jeden Zweifel erhaben. Das Allradsystem „­Selec-Trac II“ lässt sich manuell auf Front- und Vierradantrieb umstellen. Im „Auto“-Modus wird bei Traktionsverlust automatisch Kraft an die bedürftigen Räder geleitet. Eine Ge­ländeuntersetzung und eine Bergabfahrhilfe bei manueller 5-Gang-Schaltung runden das Leistungspaket ab.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern leidet das Straßenfahrverhalten des neuen Cherokee keineswegs unter seinen Gatschhupferqualitäten. Die Bandscheiben schreien auf Asphalt nicht Zeter und Mordio.

Durstig
Der 2,8-l-Dieselmotor ist kein Leisetreter. Dafür wird man durch propere Fahrleistungen entschädigt. Die 177 PS bringen den Zweitonner angemessen voran. Lediglich bergwärts kommt das Aggregat bisweilen etwas ins Keuchen. Dass im Schnitt 12 Liter Diesel verbrannt werden, wird nicht zuletzt der Schrankwand-Physiognomie zuzurechnen sein. Zum Preis: Mit 42.850 Euro für den 2,8 CRD Limited wird die Geldbörse der US-affinen Kaufanwärter nicht zu knapp belastet. Aber was tut man nicht alles für eine gute Portion Prestige.

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