Michelin-Neuheit "Uptis" soll dafür sorgen, dass man keine Reifenpanne mehr fürchten muss.
Nachdem Michelin im Frühjahr offiziell bestätigt hat, dass der neu entwickelte „Wunder-Reifen“ namens Uptis (Unique Punctureproof Tire System) ab 2024 in Serie gehen soll, gab es nun erstmals für europäische Autofahrer die Möglichkeit, den luftlosen Autoreifen zu testen. Konkret stattete der französische Reifenspezialist auf der am Sonntag zu Ende gegangenen IAA Mobility in München einige Testfahrzeuge mit Uptis aus. Diese konnten von den Messebesuchern auf den Münchener Straßen getestet werden. Damit feierte der Wunder-Reifen seine Weltpremiere auf der Straße.
Nachhaltigkeit im Mittelpunkt
Mit der Präsentation will Michelin laut eigenen Angaben sein Bestreben einer grüneren und nachhaltigeren Mobilität untermauern. „Der Uptis zeichnet sich unter anderem durch vorbildliche Umwelteigenschaften aus: Aktuell werden pro Jahr rund 200 Millionen Reifen ausgetauscht, obwohl sie noch längst nicht das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben. Grund dafür sind Beschädigungen, die auf zu niedrigen Reifendruck oder Druckverlust nach einer Stichverletzung zurückgehen. Das ist mit dem luftlosen Uptis kein Thema mehr“, sagte Anish K. Taneja, Chef der Michelin Region Nordeuropa. Durch seine starke Belastbarkeit und seine hochelastischen Materialien halte der luftlose Reifen problemlos Anprall- und Stichverletzungen stand. So werde die Anzahl der Reifen drastisch reduziert, die im Normalfall aufgrund von Reifenpannen oder unregelmäßigem Verschleiß durch schlechten Reifendruck frühzeitig entsorgt werden müssten.
Einheit mit der Felge
Uptis ist die Abkürzung von Unique Punctureproof Tire System. Dahinter verbirgt sich ein Autoreifen , der direkt mit der Felge verbunden ist. Konkret sitzt auf der Alufelge eine Vielzahl von extrem stabilen und dennoch flexiblen Kunststoffspeichen, die aus Glasfaser und Polyesterhartz bestehen. Auf diesen ist wiederum die Lauffläche angebracht. Sie besteht wie bei herkömmlichen Autoreifen aus einer speziellen Gummimischung. Da der Uptis nicht mit Luft aufgepumpt werden muss, zählen klassische Reifenpannen damit zur Vergangenheit. Fährt man sich beispielsweise einen Nagel ein, lässt das den Reifen völlig kalt. Zudem entfällt die regelmäßige Kontrolle des Luftdrucks. Die flexiblen Zwischenspeichen sorgen aufgrund ihrer dämpfenden Wirkung wiederum für ein herkömmliches Fahrgefühl.
Ab 2024 in Serie
In den USA wird der Uptis bereits im öffentlichen Straßenverkehr auf Herz und Nieren getestet. Hier hat sich Michelin mit der GM-Tochter Chevrolet zusammengetan. Einige Modelle des Bolt sind damit ausgestattet und spulen fleißig Kilometer ab. Nun hat der französische Reifenspezialist noch einmal bekräftigt, dass der innovative Pneu ab 2024 im Handel erhältlich sein werde. Preise hat Michelin noch nicht verraten. Für den pannenfreien Autoreifen werden die Fahrer aber wohl etwas tiefer in die Tasche greifen müssen als für ein herkömmliches Modell.