Kühler Heißsporn

Neuer Audi A7 Sportback im Test

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Ingolstädter haben wieder einen echten Beau im Programm.

Mit dem Begriff "Zwitterwesen" kann man den A7 Sportback vielleicht am besten charakterisieren. Einerseits ist er eine fünftürige Limousine mit weit aufschwingender Heckklappe und großzügigem Platzangebot, andererseits glänzt er mit einer elegant-sportlichen Coupé-Linie im Profil. Vorn und hinten zieren ihn grimmig dreinschauende Leuchten, die kunstvolle Lichtspiele beim Öffnen und Schließen des rund fünf Meter langen Audis choreografieren. Die Blicke der Passanten sind einem jedenfalls gewiss.

Neuer Audi A7 Sportback im Test
© Resch/Zacharnik
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Edles und technoides Cockpit

Im Innenraum erwartet die Passagiere das ebenfalls sehr progressiv-kantig gezeichnete Cockpit mit technoiden Multi-Touchscreen-Displays, das auch im neuen A6, der gerade auf dem Markt kommt, im brandneuen Q8 (startet Ende Juli) und im A8 verbaut ist und somit die Verwandtschaft des A7 mit diesen Baureihen belegt. Die Bedienung der beiden Touchscreens funktioniert nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ganz gut – auch weil die modernen OLED-Displays ein haptisches Feedback geben. Eine noch größere Überraschung ist jedoch die extrem schnelle und gut funktionierende Sprachsteuerung, die auch herkömmlich formulierte Sätze wie „Ich habe Hunger“ versteht, und blitzschnell alle Restaurants in der Umgebung anzeigt. Wählt man einen der Vorschläge aus, wird dieser sofort ins Navi übernommen.

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© Resch/Zacharnik
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Etwas ungestüm

Exklusiver als ein A6, aber sportlicher als ein A8 möchte er sein, was ihm unserer Meinung nach aber gar nicht so auf den Leib geschneidert wäre. Der unglaublich kultivierte und drehmomentstarke Dieselmotor mit 286 PS und 600 Nm darf seinen Drehmomentberg nie elegant an alle vier angetriebenen Räder weitergeben. Eine hastig und teils ruppig schaltende Automatik funkt zwischen dem geschmeidigen Ritt auf der Drehmomentwelle und serviert stattdessen klein gehackte, aggressiv wirkende Kraftportionen.

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© Resch/Zacharnik
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Langstrecke als Paradedisziplin

Die Eco-Auswahl unter den Fahrmodi bringt die größte Ruhe ins Auto. Das und die Flucht auf die Autobahn. Auf Reisen spielt der A7 Sportback mit seinem Drei-Meter-Radstand nämlich sein volles Talent aus. Sanft gleitend und von jedem nur erdenklichen Elektronik-Bodyguard (bis zu 39 Assistenzsysteme) überstützt, geht es ebenso leise, wie sparsam dahin. Hinzu kommt ein großzügiges Platzangebot für vier Erwachsene. Überschreitet man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht, steht beim Verbrauch im Bordcomputer fix ein Siebener vor dem Komma.

>>>Nachlesen:  Hightech-Diesel für neuen A7 Sportback

Teures Vergnügen

Sparsamkeit allerdings, die mit einem Einstandspreis von fast 80.000 Euro (sau-)teuer erkauft ist. Mit ein paar Extras ist die 100.000-Euro-Marke im Handumdrehen geknackt. Audi eben. Als Trost bleibt, dass die Hauptkonkurrenten Mercedes  CLS  und BMW  6er GT , auch nicht günstiger sind. (Christian Zacharnik)

Noch mehr Infos über Audi finden Sie in unserem Marken-Channel.

Technische Daten

  • Motor: 3,0l-V6-Zylinder-Turbodiesel
  • Leistung: 286 PS, 620 Nm
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 5,6 Sek; Spitze: 250 km/h
  • Leergewicht: 1.955 Kilogramm
  • Antrieb: Allrad, Achtgangautomatik
  • Abmessungen: 4,97/1,90/1,42 Meter (L/B/H)
  • Kofferraum: 535 bis 1.390 Liter
  • Preis: Audi A7 50 TDI quattro ab 77.100 Euro
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