Test: Renault Kangoo be bop

Der Kangoo be bop ist ein Spaßmobil auf Rädern

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Mit dem be bop baut Renault ein Auto, welches jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Doch das kleine Spaßmobil hat auch praktische Vorzüge.

Wenn man mit dem „be bop“ durch die Innenstadt fährt, zieht man beinahe so viele Blicke auf sich, wie wenn man mit einem seltenen Sportwagen vorfährt. Nahezu alle Passanten beginnen spontan zu lächeln, manche Strecken sogar den Daumen hoch. Alles keine Überraschung, denn das Design dieses Kangoos trifft wirklich mitten ins Herz.

Bilder: Renault

 
Design/Highlights
Äußerst kurz, nicht sehr breit dafür aber ziemlich hoch steht er auf den Rädern. Die Frontpartie erinnert mit ihren Kulleraugen an ein Kleinkind und die zweifarbige Lackierung setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Speziell in der Kombination orange-grau hebt man sich wohltuend vom Rest der Autowelt ab. Und im Innenraum setzt sich dieses bunte Farbenspiel nahtlos fort. Ein blauer Armaturenträger und bunte Stoffbezüge versetzen einen in die gute alte Zeit des Kindergartens zurück. Was für manche eindeutig zuviel des Guten ist, passt anderen wieder ganz genau. An Licht dürfte es jedenfalls niemanden Mangeln. Riesige Fensterflächen auf der Seite und am Dach des Wagens lassen den Innenraum noch luftiger wirken. Handelt es sich beim Schiebedach über den Vorderköpfen noch um eine herkömmliche Variante, wartet der be bop hinten mit einer Überraschung auf. Der hintere Glaseinsatz kann angehoben und nach vorne geschoben werden. Wenn man dann noch die Heckscheibe versenkt, erleben die beiden Fondpassagiere unter freiem Himmel echtes Cabrio-Feeling.
 

Raumangebot
An Platzangebot, Variabilität und Ablageflächen herrscht im kleinen Kangoo kein Mangel. Hinten können aber nur zwei Personen (Einzelsitze) sitzen und im Kofferraum bleibt bei voller Bestuhlung nur noch Platz für Kleinkram (214 Liter). Wenn man die hinteren Sitze ganz ausbaut steht ein Volumen von über 1.400 Litern zur Verfügung, beim Einladen in engen Lücken stört jedoch die seitlich aufschwingende Heckklappe.
Der Einstieg auf die hinteren Plätze gestaltet sich aufgrund der fehlenden hinteren Türen als schwierig und die Sitze sind auf allen vier Plätzen relativ klein ausgefallen.

 
Fahren
Der Fahrer genießt eine hervorragende Übersicht, aufgrund des flach stehenden Lenkrads und der eingeschränkten Sitzverstellung findet man aber keine optimale Position. Obwohl das Fahrverhalten etwas schwammig wirk und die Lenkung sehr unpräzise ausgelegt ist, kommt es nie zu brenzligen Situationen. Der be bop schiebt brav über die Vorderachse und sollte das Heck einmal ausschwenken, wird es vom serienmäßigen ESP eingefangen. Vom 103 PS starken Diesel hätten wir uns etwas mehr erwartet (168 km/h, 12,6 Sekunden von 0-100). Man fühlt sich zwar nicht untermotorisiert, richtig vorwärts geht es aber auch nicht. Ein Blick in den Zulassungsschein offenbart auch warum, der kleine Wagen bringt nämlich beinahe 1,5 Tonnen auf die Waage. Dieser Wert ist neben der bescheidenen Aerodynamik auch für den ziemlich hohen Testverbrauch von 7 Liter verantwortlich. Der sechste Gang hilft auf der Autobahn den Spritkonsum in Grenzen zu halten.
 
 Ausstattung/Preise
In der Serienversion ist der be bop mit Klima, E-Fenster, Glasdächer, ESP, vier Airbags, CD-Radio, 16 Zoll-Alus, etc. bereits recht ordentlich ausgestattet. Klimaautomatik, Tempomat, Navigationssystem und Parkpiepser müssen aber extra berappt werden.
Beim 103 PS starken 1,5 l Diesel beginnt die Preisliste bei etwas happigen 19.750 Euro. Dafür bekommt man auch schon gut ausgestattete Kompaktwagen mit ähnlicher Leistung. Für Individualisten mit Hang zum auffälligen Design passt der be bop hervorragend. Praktiker, die wirklich viel Platz brauchen, kaufen ohnehin den normalen Kangoo, welcher neben enormen Platzverhältnissen auch günstigere Einstiegspreise (schwächere Motoren, weniger Ausstattung) bietet.
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