Wien verliert

2009 bescherte leichten Nächtigungsrückgang

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Nach dem Spitzenjahr 2008 hat die heimische Tourismuswirtschaft im Kalenderjahr 2009 ein leichtes Minus verzeichnet. Die Anzahl der Nächtigungen ist um 1,9 % auf 124,25 Mio. zurückgegangen. Das ist aber immer noch das fünftbeste Ergebnis, das jemals erhoben wurde.

Mehr Übernachtungen gab es nur in den Jahren 1991 bis 1993 sowie 2008. Im Dezember 2009 blieben die Nächtigungen zwar knapp über der 10-Millionen-Marke, sind aber gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 % auf 10,9 Mio. geschrumpft.

Die inländischen Nächtigungen erreichten 2009 mit 34,43 Mio. (+1,6 %) einen neuen Rekordwert. Die Zahl derausländischen Übernachtungen ist gegenüber dem Vorjahr zwar um 3,3 % auf 89,82 Mio. gesunken, lag aber immer noch auf hohem Niveau. Nach 92,84 Mio. im Jahr 2008 war dies der zweitbeste Wert seit 13 Jahren.

Moderater ausgefallen ist das Minus bei den Ankünften, die um 1,0 % auf 32,3 Mio. zurückgegangen sind. Die Zahl der inländischen Ankünfte, die 2007 erstmals die 10-Millionen-Marke überschritten hatte, stieg im Vorjahr auf 10,96 Mio. (+2,6 %). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verringerte sich dagegen weiter und lag bei 3,8 Nächtigungen.

Während Österreichs Touristiker zu Beginn der 1980er Jahre noch mehr als 65 Mio. deutsche Gästenächtigungen verzeichnet hatten, waren es im Kalenderjahr 2009 nur noch 48,83 Mio. Im Vergleich zu 2008 ist das ein Rückgang von 2,6 %. Auch bei Besuchern aus anderen wichtigen Herkunftsländern haben sich die Nächtigungszahlen 2009 verringert - bei den Niederländern um 1,2 % und bei den Briten sogar um 16,8 %. Zugelegt haben hingegen die Übernachtungen der Touristen aus der Schweiz (+2,2 %), aus Italien (+1,3 %), aus Tschechien (+9,9 %) und aus Frankreich (+0,3 %).

Mit den höchsten relativen Verlusten waren 1- und 2-Stern-Betriebe konfrontiert (5,7 % weniger Nächtigungen). Die 4- und 5-Sterne-Hotels (-1,5 %), auf die rund ein Drittel aller Nächtigungen entfiel, konnten das Minus bei den ausländischen Besuchern durch die steigende Zahl an inländischen Gästen abfedern. Die 3-Sterne-Hotels verzeichneten einen Rückgang von 3,7 %, die gewerblichen Ferienwohnungen hingegen ein Plus von 2,4 %.

Größtes Nächtigung-Minus in Wien

Den größten prozentuellen Nächtigungsrückgang musste Wien (-3,8 %) hinnehmen, gefolgt von Salzburg (-3,3 %). Tirol, auf das mit knapp 43 Mio. die meisten Nächtigungen entfielen, verzeichnete ein Minus von 2 %. In Vorarlberg gab die Zahl der Nächtigungen um 1,8 % nach, in Kärnten um 1,6 %, in Niederösterreich um 1,3 % und in Oberösterreich um 1,2 %. Einzig das Burgenland (+2,1 %) und die Steiermark konnten sich über einen Zuwachs (0,7 %) freuen.

Die Zahl der ausländischen Gästenächtigungen hat auch im Dezember 2009 abgenommen, und zwar um 3,4 %. Bei den inländischen Übernachtungen gab es ein Plus von 1,2 %. Einen neuen Höchstwert von 740.700 (+2 %) erreichten die Ankünfte inländischer Touristen, bei den ausländischen Gästen gab es hier ein Minus von 3,1 % auf 1,92 Mio.

Im ersten Drittel der Wintersaison 2009/10 (November und Dezember 2009) sank die Zahl der Nächtigungen somit um 2,3 % auf 13,65 Mio., jene der Ankünfte um 1,6 % auf 4,05 Millionen. Inländische Gäste übernachteten häufiger (+0,7 %), ausländische Besucher seltener (-3,4 %) in Österreich als im Vergleichszeitraum 2008.

Rückgänge gab es bei den Nächtigungen deutscher (-4,8 %) und britischer (-12,3 %) Besucher. Auch Tschechen (-3,5 %), Polen (-6,1 %), Ungarn (-14,5 %), Rumänen (-21,5 %), Russen (-1,9 %) und US-Amerikaner (-5,3 %) übernachteten weniger häufig in Österreich. Ein deutlicher Zuwachs war hingegen bei den Nächtigungen von Gästen aus dem zweitwichtigsten Herkunftsland, den Niederlanden, zu verzeichnen (+4,3 %). Auch bei italienischen (+8,6 %), Schweizer (+2,1 %), belgischen (+7,7 %), französischen, dänischen (je +1,7 %), dänischen und schwedischen (+1,0 %) Besuchern verzeichnete Österreich ein Übernachtungsplus.

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