Einigen Airlines könnte jetzt die Pleite drohen. Die teilweise Luftraum-Öffnung bremste die Aktien-Talfahrt gestern Nachmittag etwas ein.
Die Millionenbelastungen durch die Flugausfälle wegen der Aschewolke haben die Aktienkurse der Luftfahrtunternehmen gestern erneut nach unten gezogen. Seit Beginn der Luftraumsperre am letzten Donnerstag befinden sich Airline-Werte im freien Fall. Die teilweise Öffnung des Luftraums bremste die Kursstürze gestern im Tagesverlauf dann etwas ein.
Die Aktie der AUA-Mutter Lufthansa sackte gestern weitere knapp 3 % ab; seit Donnerstag hat der Titel 5,7 % an Wert verloren. Die AUA selbst notiert nicht mehr an der Börse.
Alle Werte tiefrot. Bei NIKI-Partner Air Berlin beläuft sich der Kursrückgang seit Donnerstag auf knapp 5 %. Auch bei Air France-KLM, British Airways und Ryanair sind die Kurszettel rot, ebenso bei Flughafen-Aktien. Der Airport Wien verlor seit Donnerstag über 3 %.
Pleitegefahr. Nach Ansicht des Branchenverbands AEA droht einigen europäischen Fluggesellschaften das Aus, wenn sich die Lage nicht bald wieder normalisiert. Ein Aussetzen des Betriebs für fünf bis zehn Tage sei für liquiditätsschwache Airlines nicht zu verkraften – in ein bis zwei Wochen würden demnach einige der rund 150 Fluglinien in Europa pleite sein, so die AEA.
Finanzspritzen. Die EU-Kommission will nun staatliche Finanzspritzen für Fluglinien erleichtern. Artikel 107 des EU-Vertrages erlaubt Beihilfen zur Beseitigung von Schäden, die durch Naturkatastrophen oder außerordentliche Ereignisse entstehen. „In diesem Fall handelt es sich wohl um so etwas“, so Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia.