Abschwungphase

Wifo/IHS erwarten 2023 Stagnation in Österreich

Teilen

Heuer wird die heimische Wirtschaft noch um starke 4,8 Prozent wachsen. Für 2023 erwarten Wifo/IHS dann aber nur 0,2 bzw.0,3 Prozent BIP-Wachstum - bei einer Inflation von 6,6 bzw. 6,8 Prozent.

Nach der Erholung der österreichischen Volkswirtschaft im Vorjahr sowie im ersten Halbjahr 2022 sehen das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und das Institut für Höhere Studien (IHS) Österreich in einer Abschwungphase.

Für das laufende Jahr erwarten die Experten zwar noch ein BIP-Plus von 4,8 Prozent, das IHS geht von einem Wachstum um 4,7 Prozent aus, aber kommendes Jahr kühlt es deutlich ab. Das Wifo geht von 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum aus, das IHS von 0,3 Prozent.

Das Wifo spricht von einem kräftigen Abschwung, der den Konjunkturaufschwung der letzten beiden Jahre "jäh beenden" werde.

Erste Stagflation seit 70er-Jahren

Allerdings wird sich die prognostizierte Abflachung der konjunkturellen Dynamik nur langsam auf die Preise auswirken, prognostiziert das Wifo. Für heuer rechnen die Wirtschaftsforscher mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 8,4 Prozent,. Für 2023 erwartet das Wifo einen Rückgang der Teuerung auf 6,6 Prozent, das IHS von 6,8 Prozent. Da die Inflation also auch 2023 hoch bleibt, steuert Österreichs Wirtschaft erstmals seit den 1970er-Jahren auf eine Stagflation zu.

Einig sind sich die Experten bei der Arbeitslosenrate: Demnach werde diese von 6,4 Prozent heuer auf 6,7 Prozent im nächsten Jahr ansteigen.

"Aus Stagnation wird leicht Rezession"

Die Wirtschaft äußert sich besorgt zu der aktuellen Konjunkturprognose. „Die Zahlen weisen für 2023 auf ein Nullwachstum hin und sind damit eine dringende Handlungsaufforderung an die Politik. Denn aus Stagnation kann leicht eine Rezession werden“, so Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer (WKÖ). 
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.