Arbeiter erhalten nach Sprengdrohung Abfertigungen

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Nach der Drohung, Hebebühnen ihrer Firma in die Luft zu sprengen, haben Arbeiter des französischen Maschinenbauers JLG Kündigungsabfertigungen durchgeboxt. In der Nacht zum Freitag einigten sich Arbeitnehmervertreter mit der Geschäftsführung auf außerordentliche Prämien von 30.000 Euro, wie der Betriebsrat bekanntgab.

Diese würden für die 53 Angestellten gezahlt, die ihren Job verlieren. "Wir haben uns durchgesetzt", zitierte das Nachrichtenmagazin "Nouvelle Observateur" in seiner Onlineausgabe Betriebsratschef Christian Amadio. Die Firma im südwestlichen Tonneins ist bereits die dritte, bei der Arbeiter mit Sprengdrohungen Zugeständnisse erkämpfen wollen.

Die Belegschaft war seit drei Wochen im Streik. Am Donnerstag kündigte sie an, fünf Hebebühnen, die von JLG hergestellt werden, in die Luft zu sprengen. Wütende Arbeiter postierten Gasflaschen und mit Brennstoff gefüllte Paletten an den Geräten. Nach der Aufnahme von Verhandlungen nahm die Belegschaft die Drohung zurück.

Am Mittwoch hatten auch Angestellte des Technikkonzerns Nortel Gasflaschen aufgestellt und damit neue Gespräche über Abfindungen erzwungen. Den Auftakt machten am Wochenende Beschäftigte des insolventen Autozulieferers New Fabris. Sie drohen nach wie vor, Gasflaschen auf dem Firmengelände in die Luft zu jagen. Sie haben ein Ultimatum bis zum 31. Juli gesetzt, um je 30.000 Euro Abfindung für die 366 von der Werksschließung betroffenen Arbeiter zu erhalten.

Arbeitsstaatssekretär Laurent Wauquiez zeigte sich besorgt über die "um sich greifende Erpressung mit der Gasflasche". Dadurch würde kein Job gerettet und der soziale Dialog torpediert.

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