Aufregung um Zweitsitze für dicke Flugpassagiere

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Für Aufregung hat am Mittwoch die Aussage einer Sprecherin von Air France-KLM gesorgt, wonach übergewichtige Passagiere künftig ein zweites Ticket bezahlen müssten, wenn sie nicht in einen Einzelplatz passen. Das Unternehmen stellte klar, dass Betroffene bereits seit rund fünf Jahren die Möglichkeit hätten, sich für mehr Komfort für zwei Sitze einbuchen zu lassen - dies sei aber keine Pflicht.

Neu sei lediglich, dass Fluggäste den Preis für den Zweitsitz rückerstattet bekämen, wenn sie in der Economy Class gebucht haben und die Maschine nicht voll sei. Der Kauf eines zweiten Tickets bleibe freiwillig, stellte die französische Gesellschaft Mittwochnachmittag klar. Eine Sprecherin hatte zuvor gesagt, übergewichtige Fluggäste müssten künftig ein zweites Ticket kaufen, wenn sie nicht in einen Sitz passten und gab Sicherheitsgründe dafür an.

Bei den Austrian Airlines hieß es, dass jemand zwei Plätze benötige, käme grundsätzlich selten vor. Die Pflicht eines Zweitsitzes gibt es auch hier nicht. Wer will, kann sich aber für zwei Plätze einbuchen lassen und zahlt dann nur einen Anteil eines zweiten Tickets, nämlich das Beförderungsentgelt und den Treibstoffzuschlag und nicht zwei ganze Flugtickets, wie Sprecher Michael Braun im APA-Gespräch erklärte. Wie hoch der Anteil für einen zweiten Platz sei, sei von der jeweiligen Buchungsklasse abhängig.

Air France und der Reiseveranstalter Go Voyages waren im November 2007 zur Zahlung von rund 8.000 Euro verurteilt worden, weil sie einen stark übergewichtigen Fluggast verpflichtet hatten, für einen Flug nach Indien zwei Plätze zu buchen. In den Vereinigten Staaten ist es bei einigen Airlines üblich, dicke Passagiere doppelt zur Kasse zu bitten. Der Verein "Adipositas - Selbsthilfegruppen - Hilfe zur Selbsthilfe bei Fettleibigkeit" erklärte, mehr Geld für stark übergewichtige Fluggäste zu nehmen, sei Diskriminierung.

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